CarboTiP
Entwicklung und Etablierung eines emissionsmindernden Stoffstrom-/Abfallmanagements im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde bei Nutzung des CO2-Sequestrierungspotenzials von Pflanzenkohle
Wertschöpfung pflanzlicher Reststoffe und Klimaschutz - CO2-Sequestrierungspotential Tierpark
Die Verwertung von organischen Rest- und Abfallstoffen leistet einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz und der Schonung fossiler Ressourcen. Darüber hinaus besitzen organische Abfälle, aufgrund der ökologischen und ökonomischen Bedeutung, eine wichtige Rolle innerhalb eines regionalen Stoffstrommanagements. Die Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle hat in den letzten Jahren gezeigt, dass ein Werkzeug zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie bereitsteht. Pflanzenkohle wirkt dem Klimawandel durch die Beförderung der CO2-Speicherung in Böden entgegen, ermöglicht durch nachhaltige Rückführung organischer Substanz eine nachhaltigere Landnutzung und kann generell zur Verbesserung der Fruchtbarkeit von Böden beitragen. Zunehmend kristallisiert sich heraus, dass Pflanzenkohle in der Lage ist, relevante Mengen an Stickstoff einschließlich Nitrat zu speichern und damit vor Auswaschung zu bewahren und darüber hinaus Emissionen von Stickoxiden u. a. bei Kompostierungsprozessen zu verringern.
Mit dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde existiert ein Forschungs- und Anwendungsraum, in dem die Pflanzenkohle-Technologie hervorragend eingesetzt und untersucht werden kann. Ziel ist es, neben der Verbesserung der CO2-Bilanz des Abfallmanagements im Tierpark, das CO2-Sequestrierungspotenzial der Pflanzenkohle-Technologie für die Abfallentsorgung von ganz Berlin aufzuzeigen. Der Tierpark Berlin stellt mit seinen 160 ha Fläche einer der größten Landschaftstiergärten Europas dar. Im Tierpark Berlin fallen jährlich ca. 8.000 m³ Mist, 155 m³ Holz, 72 m³ Grünschnitt und rund 16.000 m³ Laub an. Auf der Grundlage der Ergebnisse und Erfahrungen des TerraBoGa -Forschungsprojektes im Botanischen Garten Berlin-Dahlem, soll die Implementierung dieser Technologie im Tierpark unter erweiterten und neuen Fragestellungen erprobt werden. Besonders die Mengen an Laub stellen ein riesiges ungenutztes Potenzial zur Herstellung von Pflanzenkohle und der damit verbundenen Speicherung von Kohlenstoff dar.
Projektpartner*innen
Freie Universität Berlin
Leitung und Koordination, Wissenschaftliche Untersuchung, Öffentlichkeitsarbeit
Tierpark Berlin
Versuchsstandort, Technische und wissenschaftliche Unterstützung, Öffentlichkeitsarbeit
Botanischer Garten
Standort Karbonisierung und Kompostierung, Technische Unterstützung
Finanzierung
CarboTIP ist ein von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) des Landes Berlin co-finanziertes Forschungsprojekt im Rahmen des Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE). Das Projekt wird zudem aus Mitteln des Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) – Investition in Ihre Zukunft – gefördert.
Kurztitel: CO2-Sequestrierungspotenzial Tierpark (CarboTIP)
Projektnehmer: Arbeitsgruppe Geoökologie an der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde und dem Botanischen Garten Berlin
Projektbeginn: 07.12.2016
Laufzeit: 30.06.2021
Projektnummer: 1123-B5-O
EFRE Förderperiode: 2014-2020
Kontakt
Freie Universität Berlin
Fachbereich Geowissenschaften
AG Geoökologie
Malteser Str. 74–100, Haus G
12249 Berlin
Projektleitung: Prof. Dr. mult. Dr. h.c. Konstantin Terytze
Kontakt: Dr. Robert Wagner
E-Mail: r.wagner@fu-berlin.de