Archäologie in Ostasien im Verbund mit den Naturwissenschaften
News from Feb 15, 2020
Unter dem Thema „Archaeology in East Asia: Bridge Building to Natural Sciences” haben sich vom 11. bis 15. Februar 2020 auf Einladung der Außenstelle Peking der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (Prof. Dr. Mayke Wagner), der Fachrichtung Paläontologie des Instituts für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin (Prof. Dr. Pavel Tarasov) und der Fachrichtung Chronological Research des Instituts für Space–Earth Environmental Research der Nagoya Universität (Ass. Prof. Dr. Christian Leipe) erfahrene und junge WissenschaftlerInnen aus vier Ländern und 14 Forschungseinrichtungen in Berlin versammelt. Im Zentrum standen Forschungsthemen im östlichen Eurasien, bei denen sich Interessen und Potenzial der verschiedenen Disziplinen – Archäologie, Dendrochronologie, Paläopathologie, Archäobotanik, Archäozoologie und die Paläoumweltforschung mit diversen Proxies (z.B. Pollen, Ostrakoden und Chironomiden) – treffen und, wenn kooperativ verbunden, zu neuen und tieferen Einsichten führen können.
Mit diesem Workshop wurde der 10. Jahrestag der Gründung der „Bridging Eurasia Initiative“ begangen, die 2010 mit dem ersten internationalen Workshop “Bridging Eurasia: Environmental and Human Dynamics in Southern Siberia - Need for a high-resolution archive” ins Leben gerufen worden war. Mehr dazu finden Sie hier:
https://www.dainst.blog/bridging-eurasia/intro/
Das Themenspektrum der Vorträge in diesem Jahr reichte von der Besiedlung Taiwans durch Reis- und Hirsebauern aus Südchina und den Zusammenhang von Feldbau und rituellen Praktiken in der Yayoi-Kultur Japans über Landwirtschaft und Umweltrekonstruktion im russischen Fernen Osten, neueste archäozoologische sowie vegetations- und klimahistorische Daten aus der Region des Baikal-Sees, Revision der neolithischen Chronologie Ostchinas durch Bayes-Modellierung der Radiokarbondaten und Nachweis früher Getreidepollen in holozänen Sedimenten Nordwest-Russlands bis hin zu modernen Formen der Präsentation von archäologisch-naturwissenschaftlichem Wissen für ein breites Publikum verschiedener Altersgruppen in Fundplatzmuseen Chinas.
Die TeilnehmerInnen informierten sich über „Berlins größte Grabung – Forschungsareal Biesdorf“ im Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin (https://www.museumsportal-berlin.de/de/ausstellungen/berlins-groesste-grabung/) und den Stand der Forschung auf Japans nördlichster Hauptinsel bei der Premiere des Dokumentarfilms „Das Hokkaido Universum“ im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (https://www.jdzb.de/veranstaltungen/detail/id/2059/).
Für alle Beteiligten war die Vorstellung und Diskussion von Methoden und Themen, mit denen sie in ihrer eigenen Forschungsarbeit selten konfrontiert sind, ein großer Gewinn. Nächste gemeinsame Arbeitsschritte und ein Folgetreffen wurden vereinbart.
Kontakt:
Prof. Dr. Pavel Tarasov
E-Mail: ptarasov@zedat.fu-berlin.de