Im Wesentlichen bedeuten FAIR- und Open-Data-Praktiken, dass Forschungsdaten (einschließlich z. B. Code und physische Proben) während des gesamten Datenlebenszyklus gemäß den FAIR-Grundsätzen gut verwaltet und unter der Maxime "so offen wie möglich, so geschlossen wie nötig" öffentlich zugänglich gemacht werden.

In der Praxis bedeutet dies für Forschende folgendes:

• Hinterlegung von Forschungsergebnissen (z. B. Daten, Software, Informationen über physische Proben usw.) in vertrauenswürdigen, von der Gemeinschaft akzeptierten und an FAIR orientierten Repositorien.
• Vollständige Dokumentation jedes Datensatzes in den Metadaten, die Informationen über den Kontext, die Qualität und den Zustand oder die Merkmale der Daten enthalten können.
• Zitation von Daten, Software und anderen Produkten, die für die eigene Forschung erstellt oder wiederverwendet wurden, in den eigenen Veröffentlichungen.
• Aufnahme einer Erklärung zur Datenverfügbarkeit (data availability statement) in Zeitschriftenpublikationen.
• Ausarbeitung, Verwendung und Aktualisierung von Datenmanagementplänen.
• Schulung von Kolleg*innen in Praktiken, die Forschungsergebnisse offen und FAIR machen.
• Unterstützung der Entwicklung von offenen und FAIR-Standards und -Praktiken in Ihren Institutionen und Organisationen, in akademischen Gesellschaften und im wissenschaftlichen Verlagswesen als Autor*innen, Gutachter*innen und Herausgeber*innen.

Institutionen, Fachgesellschaften und Netzwerke können FAIR- und Open-Data-Praktiken unterstützen durch:

• Regelmäßige Aufklärungsarbeit in ihren Organisationen über diese Grundsätze und Praktiken leisten.
• Förderung von Aktivitäten im Zusammenhang mit offenen und FAIRen Daten als wichtiges Kriterium für Beförderungen, Auszeichnungen und Ehrungen.
• Anerkennung von Forschern, die offene und FAIR-Datenpraktiken anwenden, und Ermutigung anderer, diese Anerkennung als Teil der regulären Karriereförderung zu betrachten.

Der Text für die Aufzählungspunkte lehnt sich stark an das Enabling FAIR Data "Commitment Statement in the Earth, Space, and Environmental Sciences" an.