Entstehung unterseeischer Canyons
Seit der letzten Eiszeit vor etwa 20 000 Jahren ist der globale Meeresspiegel um etwa 120 m gestiegen. Infolgedessen sind die meisten Küsten landwärts gewandert und haben große Schelfgebiete überflutet. Einige dieser Gebiete sind heute von unterseeischen Canyons durchzogen. Diese Canyons sind wichtige Transportwege für Sedimente, Schadstoffe und organischen Kohlenstoff, die von Flüssen über die Canyons zum Meeresboden gelangen. Deshalb ist es wichtig, die Entstehung und Entwicklung unterseeischer Canyons weiter zu erforschen.
Die Daten
In diesem Datensatz wurden 4717 Canyons auf den Kontinenten zwischen 50°N und 50°S (ohne Inseln) identifiziert. Diesen submarinen Canyons wurden 55 Variablen zugeordnet, darunter terrestrische und marine topografische Variablen, ozeanografische Variablen, lithologische Variablen der Einzugsgebiete an Land und topografische Variablen der Canyons. Diese Daten können zum besseren Verständnis der Form und der Ausdehnung der submarinen Canyons sowie ihrer Verbindung zu den Sedimentquellen an Land herangezogen werden.
Veröffentlichung des Datensatzes: Bernhardt A, Schwanghart W (2021) https://doi.org/10.1029/2020GL092234
Forschungsergebnisse
Es wurden 34 Variablen bestimmt, die möglicherweise vorhersagen, ob ein Canyon trotz Meeresspiegelanstiegs mit der Küstenlinie verbunden bleibt. Canyons, die mit der Küste verbunden sind, treten bevorzugt an Kontinentalrändern mit schmalen und steilen Schelfen auf, wie z. B. am tektonisch aktiven Rand des Mittelmeers und an der Pazifikküste Mittel- und Südamerikas. Darüber hinaus liegen solche Canyons oft vor Flusseinzugsgebieten auf den Kontinenten, die durch widerstandsfähiges Gestein und hohen Wasserabfluss gekennzeichnet sind. Solche Flüsse führen den submarinen Canyons grobkörnige Sedimente zu, die den Canyonboden erodieren können.
Veröffentlichung des Fachzeitschriftenartikels: Bernhardt A, Schwanghart W (2021) https://doi.org/10.1029/2020GL092234
Texte verändert nach: Bernhardt A, Schwaghart W (2021) https://doi.org/10.1029/2020GL092234