Rekonstruktion des überregionalen Signaltransfers aus sedimentären Langzeitarchiven: Quartäre Monsundynamik am nördlichen Rand des Tibet-Plateaus
Titel des Vorhabens
Rekonstruktion des überregionalen Signaltransfers aus sedimentären Langzeitarchiven: Quartäre Monsundynamik am nördlichen Rand des Tibet-Plateaus
(Supra-regional signal pathways and long-time archives: Quaternary monsoon dynamics at the northern margin of the Tibetan Plateau)
Zusammenfassung
Die Gobi-Wüste mit ihren Beckenregionen und ausgedehnten Dünenarealen stellt ein hochsensibles Archiv dar, das die quartäre Landschafts- und Klimageschichte und deren Wechselwirkungen auf Stoffflüsse nördlich des Tibet Plateaus abbildet.
Ziel des Projektes ist die Rekonstruktion überregionaler Sedimentpfade im Kontext von Klimawandel, Landnutzung und tektonischer Aktivität. Im Zentrum steht das abflusslose Gaxun Nur-Becken sowie seine durch Gletscher- und Permafrost-Prozesse beeinflussten Teileinzugsgebiete. Das Becken selbst bildet eine wichtige Quelle des Staubtransports über Zentralasien. Die genaue Erfassung der beteiligten Prozesse und Wechselwirkungen sowie deren gesellschaftliche Relevanz stehen im Fokus unserer Untersuchungen. Mit einer tiefreichenden Bohrung im östlichen Teil des Gaxun Nur-Beckens können die Sedimente erfasst werden, welche in Ergänzung zu Einzugsgebietsstudien eine weitestgehend lückenlose und zeitlich hochaufgelöste Rekonstruktion der Stoffflüsse unter Berücksichtigung des Klimawandels ermöglicht. Mittels sedimentologischer und mathematisch-statischer Verfahren werden die gewonnenen Daten in Modelle zur Landschafts- und Klimaentwicklung überführt, die als Grundlage für die Bewertung und Synthese der Entwicklungsgeschichte dieses Raumes dienen sowie eine Integration mit anderen Archiven des Tibet- und Lößplateaus ermöglichen. Unter Verwendung statistischer und konzeptioneller Modelle sind dann auch Rückschlüsse auf die klimatische Entwicklung des Raumes unter besonderer Berücksichtigung des Monsuneinflusses möglich.
Das Projekt beginnt im Sommer 2011 mit einem Kick-off-Meeting in Nanjing. Unmittelbar im Anschluss finden erste Geländeuntersuchungen statt. Im Frühjahr 2012 erfolgt die Tiefbohrung. Die begleitenden Geländeuntersuchungen werden, durch erste Laborbefunde gestützt, fortgesetzt. In den folgenden zwei Jahren werden auf Basis der Befunde Modelle zum Sedimenttransport und zu den Rahmenbedingungen entwickelt.