Stephan Liebscher
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Raum K 164
12249 Berlin
Sprechstunde
Sprechstunde nach Vereinbarung per Mail.
Seit Oktober 2019 bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter in der AG „Globalisierung, Transformation, Gender“ und beschäftige mich mit Gestaltungsweisen einer pluralen, postmigrantischen Gesellschaft in urbanen Räumen und durch Raumpraktiken. Wichtige Stichworte sind für mich dabei Transformation von Regimen, Kollaboration von sozialen Bewegungen, Institutionen und Wissenschaft, Prozessorientierung, multiskalare Perspektiven und visuelle Darstellungen.
Bei vorherigen Stationen war ich an der TU Chemnitz (2019) und als Kommunalberater zur Beteiligung junger Geflüchteter (2016-2018) tätig. Mein Studium (2010-2016) führte mich an die Universität Passau, das Instituto de Migraciones der Universidad de Granada (Spanien) und an das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.
- SoSe 2021: Seminar „Geographien der Differenzen“ (B. Sc. Geographische Wissenschaften)
- WiSe 2020/21: Seminar im Gelände „Migration und Teilhabe in der Stadt“ (B. Sc. Geographische Wissenschaften)
- SoSe 2020: Seminar „Geographien der Differenzen“ (B. Sc. Geographische Wissenschaften)
- WiSe 2019/20: Seminar „Geographien der Globalisierung“ (B. Sc. Geographische Wissenschaften)
- SoSe 2019: Seminar: "#unteilbar, #wirsindmehr – auch im Wahljahr 2019? Lehrforschungsseminar zu Migration und Solidarität" (TU Chemnitz)
- WiSe 2018/19: Seminar „Stadt und Migration“ (TU Chemnitz)
Forschungsprojekte
„Solidarische Städte zwischen lokaler Aushandlung und Transformationen im Europäischen Grenzregime.“ (Promotionsprojekt, Arbeitstitel)
Zwar steigt in die empirische Auseinandersetzung mit und die Theoretisierung von Migration, Urbanität und postmigrantischen, solidarischen Projekten. Jedoch ist das Verhältnis jener Initiativen zu lokalen Institutionen sowie deren Beitrag zur Transformation von urbanen Migrationsregimen in der geographischen Migrationsforschung bisher kaum beleuchtet worden. Mein Projektvorhaben adressiert dieses Desiderat durch die Erarbeitung einer theoretisch-konzeptionellen Perspektive an der Schnittstelle von kritischer Transformationsforschung und kritisch-geographischer Migrations- und Grenzregimeforschung, deren Bedeutung durch empirische Fallstudien untermauert wird. Die Fokussierung auf die Begriffstriade aus ‚Methodologien, Verfahrensweisen und Design‘ wird dazu dienen, neuartige geographische Perspektiven auf gegenwärtige Entwicklungslinien in urbanen Migrationsregimen zu produzieren. Zentral ist dabei die Frage, wie Akteur*innen in raumwirksamen Praktiken die urbane Transformation hin zur postmigrantischen Gesellschaft gestalten.
Abgeschlossene Projekte
„Taking Sides - Proteste gegen Abschiebung von Asylsuchenden“, Leitung Prof. Dr. Helen Schwenken, Bearbeitung Maren Kirchhoff (2015-2016 Mitarbeit als Wiss. Hilfskraft)
„Prejudice on Campus. Soziale Vorurteile Studierender“, Leitung Prof. Dr. Wassilis Kassis (2014-2015 Mitarbeit als Wiss. Hilfskraft)
Vorträge
- “Constructing another Europe from within. From urban citizenship to the municipalist transformation”, CRS-YCAR Student Conference „Support, Sanctuary, Solidarity: Moving Towards Migrant Justice and Resilience“, 05.03.2022, York/Canada / online.
- „Von urban citizenship zur munizipalistischen Transformation. Postmigrantische und post-neoliberale Bewegungen im Europäischen Grenzregime.“, Arbeitskreissitzung des AK Geographie und Gesellschaftstheorie „Das Soziale in Bewegung“, GeoWoche 2021, 05.10.2021, online.
- „Reflexive Migrationsforschung kollaborativ umsetzen“, Jahrestagung 2021 des AK Geographische Migrationsforschung, 02.07.2021, Universität Heidelberg / online.
- “Access for all, everywhere! Solidary transformations in the European border regime between local struggles, translocal diffusion and pandemic-related legislation”, Internationale Migrationskonferenz “Border Thinking”, 18.06.2021, Universität Klagenfurt / online.
- „Towards a Municipalist Transformation of the European border regime?! Solidarity Movement between local struggles on hegemony, translocal diffusion and pandemic-related legislation.”, 12.12.2020, TU Chemnitz&Universitat Pompeu Fabra Barcelona/online.
- „Netzwerke und Bewegungen für solidarische Städte im EU-Grenzregime“, Konferenz ‚Humanitäre Stadt, Solidarisches Land? Strategien der Geflüchteteninklusion neu denken‘, 05.12.2019, Bauhaus-Universität Weimar.
- "Protest and Practices of Solidarity and Transformative Methodologies”, Workshop ‘Politics from below’ des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung, 25.10.2019, Berlin.
- „Sichere Häfen, Charta von Palermo und Ciutat Refugí. Städte im Europäischen Grenzregime zwischen Widerstand nach außen und Transformation im Innern?“, Deutscher Kongress für Geographie, 26.09.2019, Kiel.
- „Angewandte Kritische Geographie der Migration. Bestandsaufnahme und Konturen einer alternativen Forschungsperspektive“, Deutscher Kongress für Geographie, 29.09.19, Kiel.
- „The concept of ‘postmigrant alliances’”, Workshop ‘Urban societies of migration across Europe. Scopes and limits of the postmigrant perspective’, 16.05.2019, Leipzig.
- „Material Evidences, Distributed Practices and Geo-Localisation. The Live-Politics of Mapping of the Watch The Med Alarm Phone”, Konferenz ‘What Matters? New Materialities within critical migration and border regime studies’, 06.05.2016, München.
- „Kartographie des Migrationsmanagements – Instrument der Migrationskontrolle und des Widerstands dagegen“, GEW-Fachtagung, 15.02.2016, Frankfurt am Main.
Panels, Tagungen und Workshops (Organisation, Durchführung)
- „Erschütterungen, Verschiebungen, Umbrüche“, Vernetzungstreffen des AK „Feministische Geographien“, 28.-30.04.2022, Berlin. (Koordination der Infrastruktur)
- „Warten, Scheitern, Ausprobieren - Empirische Humangeographie in der Pandemie. Ein Austausch unter Promovierenden und Post-Docs“, GeoWoche 2021, 07.10.2021, online.
- „Postwachstumsgeographie und kritische Geographie: Synergien und Trennlinien zweier Forschungsstränge“, GeoWoche 2021, 06.10.2021, online.
- „Kämpfe der Migration und degrowth. Aktuelle Strategien“, Konferenz ‚Degrowth Vienna 2020. Strategies for Social-Ecological Transformation‘, 31.05.2020, Universität Wien/online.
- „Labore - Katalysator für die postmigrantische Gesellschaft? Ein Erfahrungsaustausch zu Erwartungen, Experimenten, Erfahrungen“, Stadtlabor Göttingen, 30.10.2019, Göttingen.
- „(Un-)Doing Borders. Realitäten des Grenzregimes – Utopien der Bewegungsfreiheit“, 17. Konferenz des Netzwerkes kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet), 01.-04.11.2018, Berlin.
- „Fighting for Safe-Passage! Real-Time Mapping Interventions by WatchTheMed Alarmphone” (mit Alarmphone Berlin), Book Launch ‘This is not an atlas’, 20.10.2018, Berlin.
- „NKG als Geographie(n) der Gesellschaft: Praxis der Relevanz vs. Relevanz der Praxis?“ (mit Julian Bothe und David Scheuing), Neue Kulturgeographie XIV, 27.01.2017, Bayreuth.
- „Kollektive kritische Kartographien im ‚langen Sommer der Migration‘“, VII. Forschungswerkstatt Kritische Geographien, 18.06.2016, Leipzig.
- „Smartphone, Google Maps und Facebook? Strategien pro-migrantischer AktivistInnen im digitalen Zeitalter“, Dies Academicus, 15.06.2016, Marburg.
- „Der kartographische Blick des Grenzregimes zwischen Regierung, Kunst und Kritik“ (mit Matthias Land), Humangeographische Sommerschule, 08.04.2015, Osnabrück.
Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden (peer reviewed)
-
Stephan Liebscher (2024): Organising for System Change: “From the Sea to the City” and the Movement Ecology of Migrant Solidarity in Europe. In: Antipode (early view), https://doi.org/10.1111/anti.13041
- Stephan Liebscher (2023): Strategische Interventionen im europäischen Grenzregime. Realpolitisches Vorgehen und radikale Ambitionen in Kämpfen um Gesundheitsversorgung für Illegalisierte in Bremen und Leipzig. In: Zeitschrift für Migrationsforschung. https://doi.org/10.48439/zmf.194
- Stephan Liebscher, Juliana Corvino & Lisa Hetmank (2020): Solidarität statt Rassismus in Chemnitz. Transformative Krisenbearbeitung in reflexiven Kollaborationen. In: Standort 44, 248-254, https://doi.org/10.1007/s00548-020-00692-5
- Domann, Valentin & Stephan Liebscher (2020): Forschende Lehre in einer polarisierten Gesellschaft – Perspektiven aus einer angewandten kritischen Geographie. In: GW Unterricht, 157 (1/2020), https://doi.org/10.1553/gw-unterricht157s56
Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden
- Stephan Liebscher (2012): ‚Menschenrechte‘ – ein entscheidender Integrationsfaktor der EU. In: Passauer Journal für Sozialwissenschaften, 3/2012, 36-49. (LINK)
Media und Praxis
- Stephan Liebscher (2021) "Der solidarische Umbau des europäischen Grenzregimes. Eine Baustellenbesichtigung.“, 2021, in: Hinterland 50: Utopien, S. 39-43. (LINK)
- Stephan Liebscher (2020): „Labore als Katalysator für die postmigrantische Gesellschaft? Drei Thesen zum Erfahrungsaustausch unter Laborformaten“. In: Hess, Sabine (Hg.): Was macht eine Stadt für alle aus? Impulse und Empfehlungen für ein solidarisches Göttingen. Göttingen. 12–15. (LINK 8,5MB)
- Stephan Liebscher (2018): Mapping safe passages: Real-Time interventions at the maritime borders of Europe. In: kollektiv orangotango+ (Hg.): THIS IS NOT AN ATLAS. A global collection of counter-cartographies. Bielefeld: transcript, 60-65. (LINK) (Mehr zum Projekt unter notanatlas.org.)
- Stephan Liebscher (2015) „Mit Karten argumentieren: Ein machtvolles Instrument der Migrationskontrolle - und für den Widerstand dagegen“. In: Newsletter „Migration und Bevölkerung“, 4/15. (LINK)
Rezensionen
- Stephan Liebscher: Rezension zu: Dominik Gerst, Maria Klessmann und Hannes Krämer (Hrsg.) (2021): Grenzforschung. Handbuch für Wissenschaft und Studium. Baden-Baden: Nomos. In: Wissenschaft und Frieden 3/2021, S. 62-63.