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CfP KatNet und AK Naturgefahren/Naturrisiken "Normalität, Risiko und Katastrophe"

News vom 03.07.2015

Normalität, Risiko und Katastrophe

Call for Papers: Gemeinsame Tagung des AK Naturgefahren/Naturrisiken und KatNet am 29. und 30.09.2015, Freie Universität Berlin

Die gemeinsame Tagung des AK Naturgefahren/Naturrisiken (www.ak-naturgefahr) und KatNet (www.katastrophennetz.de) stellt die vielfältigen Zusammenhänge von Normalität, Risiken und Katastrophen in ihren Mittelpunkt. Es wird um Zusendung von Vorschlägen für Vorträge, u.a. zu folgenden Themen, gebeten:

  • Katastrophen werden gemeinhin als Abweichung vom bzw. Ausnahme des Alltags verstanden, was suggeriert, dass Katastrophen nicht im Alltag gründen bzw. dass der Alltag nicht katastrophal sein kann. Die Wechselbeziehungen und Verflechtungen sind aber vielschichtiger. Oft sind die Ursachen für Katastrophen im Alltag begründet (Vernachlässigung, Fehlkonstruktionen, Armut, Ausgrenzung, etc.); katastrophale Ereignisse sind nur über etablierte Alltags- und Normalitätserwartungen zu begreifen; die Möglichkeit des Auftretens zukünftiger Katastrophe ist mittlerweile wesentlicher Bestandteil des Alltages; mit Verweis auf zukünftige Risiken und Katastrophen wird regulierend und steuernd in den Alltag eingegriffen.
  • Um Risiken bestimmen zu können, bedarf es eines normgebenden Referenzrahmens. Während das Risiko für Hochwasser noch relativ leicht zu bestimmten ist und über statistische Wiederkehrwahrscheinlichkeiten festgelegt wird welche Risiken akzeptable sind und welche nicht (z.B. HQ 100), ist die Bestimmungen anderer Risiken deutlich schwieriger (z.B. Ökosystemrisiken), was wiederum Rückwirkung auf deren Management und Steuerung hat. Gleichzeitig ist die Kluft zwischen dem was offiziell als akzeptables Risiko festgelegt wird und der Wahrnehmung und Deutung des Risikos durch verschiedene Akteursgruppen durchaus erheblich, was mit der Frage verbunden ist: Welche Risiken sind in welcher Höhe akzeptabel, tolerierbar bzw. nicht tolerierbar und wer legt das eigentlich fest?

Der AK Naturgefahren/Naturrisiken sowie KatNet begrüßen Beiträge aus Wissenschaft und Praxis, die die angerissenen Fragestellungen thematisieren. Eher konzeptionelle Überlegungen sind ebenso willkommen wie empirische Vorträge, die sich mit konkreten Fallstudien befassen. Wie immer freuen wir uns besonders über Beiträge von Studierenden, die im Zusammenhang mit Abschlussarbeiten entstanden sind.

 

Bitten senden Sie eine Kurzfassung von rund 300 Wörtern ehestmöglich, spätestens bis 16.08.2015, an daniel.lorenz@fu-berlin.de, christian.kuhlicke@ufz.de und sven.fuchs@boku.ac.at.

Über die Annahme der Kurzfassungen wird Ende August 2015 entschieden.

Die Teilnahme am Treffen ist – außer für Unterkunft und Anreise – mit keinen Kosten verbunden.

Daniel Lorenz (Berlin), Sven Fuchs (Wien) & und Christian Kuhlicke (Leipzig)

 

KatNet – Netzwerk zwischen Forschung und Praxis – ist 2005 als interdisziplinäres Netzwerk zur Katastrophenforschung mit Schwerpunkt auf Stärkung des Austausches zwischen Forschung und Praxis gegründet worden. Inzwischen sind über 550 Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen Mitglied bei KatNet und führen eine intensive Diskussion über komplexe Fragen rund um das Thema Katastrophe. KatNet bemüht sich dabei insbesondere um die Integration praxisrelevanter Fragestellungen in die sozialwissenschaftliche Katastrophenforschung, sowie sozialwissenschaftlicher Perspektiven in das Katastrophenmanagement. www.katastrophennetz.de

Der Arbeitskreis Naturgefahren und Naturrisiken (AK NG/NR): Der Arbeitskreis Naturgefahren und Naturrisiken der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) ist seit seiner konstituierenden Sitzung 1997 ein offenes Forum, das dem thematischen Austausch von Wissenschaftler/innen, Studierenden und Praktiker/innen dient, die im Bereich der Naturgefahren und –risikoforschung tätig oder daran interessiert sind. Der AK hat derzeit mehr als 120 Mitwirkende.www.ak-naturgefahr.de

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