Projektstart TSUNAMI RISK: Multi-Risikobewertung und Kaskadeneffektanalyse in Kooperation zwischen Indonesien und Deutschland - Gemeinsame Forschung zu durch Vulkane und Hangrutschungen induzierten Tsunamis
News vom 19.04.2021
März und April 2021 waren arbeitsreiche erste Monate für das vom BMBF geförderte Projekt TSUNAMI RISK, das von einem Konsortium aus deutschen und indonesischen Forschungseinrichtungen durchgeführt wird. Die Projektpartner*innen, darunter die Katastrophenforschungsstelle (KFS) und die koordinierende Einrichtung Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), konnten in einer ersten gemeinsamen Workshopreihe in Austausch treten, die über die Projektlaufzeit bis Februar 2023 fortgesetzt werden sollen.
Das TSUNAMI RISK Projekt startete offiziell am 1. März 2021. Es zielt darauf ab, die Funktionsweise von Tsunami-Frühwarnsystemen in Indonesien zu verbessern, welche aktuell den kleinen Prozentsatz der Tsunamis, die durch kaskadierende Ereignisse verursacht werden, nicht erfassen können. Dies zeigte sich 2018, als ein großer Flankenkollaps eines Vulkans am Anak Krakatau zu einem Erdrutsch und zu meterhohen Tsunamiwellen führte, welche auf die Küstengebiete der Inseln Java und Sumatra trafen.
Als eine der sozialwissenschaftlichen Partner*innen beobachtet und unterstützt die KFS den Prozess mit einem kritischen Blick auf den menschlichen Faktor, der entlang der Informations- und Entscheidungsketten eine Schlüsselrolle spielt. Durch die Untersuchung der historisch und sozioökonomisch gewachsenen Risikokulturen und die Art und Weise, wie geowissenschaftliches Wissen sich entwickelt und in die Praxis umgesetzt wird, will die KFS schließlich einen Beitrag zu akademischen Debatten, z.B. im Bereich der Science and Technology Studies, leisten. Die Ergebnisse sollen in Leitlinien und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Katastrophenrisikomanagements in Indonesien und hoffentlich darüber hinaus einfließen.