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Erfolgreiche Masterarbeit-Verteidigung und deutsch-indonesische Co-Betreuung im Rahmen der Projekte Ina2Core und Tsunami Risk

Wicaks Feldarbeit

Wicaks Feldarbeit

News vom 13.09.2023

Willy Wicaksono hat am 17. Juli 2023 erfolgreich seine Masterarbeit verteidigt und damit einen wichtigen Meilenstein für den Abschluss des Masterstudiengangs Katastrophenmanagement an der Universitas Indonesia erreicht. Seine Arbeit mit dem Titel "Community disaster cultures and the Indonesia tsunami warning system" ist in der Gemeinde Labuan angesiedelt, die von dem Tsunami betroffen war, der durch den Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau in der Sundastraße in Indonesien ausgelöst wurde. Wicaks Arbeit steht aber auch im Schnittpunkt zweier miteinander verbundener Forschungsprojekte, Ina2Core und dem vom BMBF geförderten Projekt Tsunami Risk. Beide Projekte befassen sich mit Tsunami-Warnsystemen und der Vorbereitung auf nicht-seismisch ausgelöste Tsunamis. Unter der gemeinsamen Aufsicht von Prof. Jan Sopaheluwakan von der Universitas Indonesia und Dr. Isabelle Desportes von der KFS untersuchte Wicak in seiner Masterarbeit die Komplexität der lokalen Katastrophenkulturen und -bereitschaft, zeigte Verbesserungsmöglichkeiten auf und bot umsetzbare Lösungen.

Entscheidend ist, dass "Katastrophenkulturen" nicht nur die Bräuche, Praktiken und Überzeugungen der Küstenbewohner*innen bezeichnen, sondern auch die der verschiedenen lokalen und nationalen Behörden, die an der Tsunamiwarnung beteiligt sind. All diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle dabei, wie Warnungen aufgenommen werden und wie darauf reagiert wird, und somit auch bei der Tsunami-Vorbereitung. Der Tsunami von Labuan im Jahr 2018 hat die vorherrschende Wahrnehmung verschiedener Gruppen, die Tsunamis nur mit Erdbeben in Verbindung brachten, anschaulich unterstrichen. Die Ereignisse von 2018 haben zwar deutlich gemacht, dass angepasste Warnmechanismen und -materialien, die Überwindung sektoraler Silos und die Einbeziehung lokaler Kenntnisse und Erfahrungen in die politische Entscheidungsfindung notwendig sind, es wurden aber dennoch keine umfassenden Maßnahmen ergriffen. Auch hier sind sowohl strukturelle als auch kulturelle Barrieren im Spiel. Diese Dynamik unterstreicht, wie wichtig es ist, technologische Fortschritte bei Warnsystemen mit einem tiefgreifenden Verständnis der kulturellen Narrative zu verbinden.

Während Wicak die erfolgreiche Verteidigung seiner Masterarbeit feiert, bieten seine Erkenntnisse, obwohl sie eng mit Labuan verbunden sind, wertvolle Denkanstöße für andere Gemeinschaften, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Aufbauend auf der soliden Grundlage der Arbeit wurde ein Paper mit dem Titel "Disaster Cultures and the Indonesia Tsunami Early Warning System: (Mis)alignments Revealed by the 2018 Non-tectonic Tsunami in Labuan" bereits zur Veröffentlichung im Australian Journal of Emergency Management (AJEM) angenommen

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