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Die KFS bei einem Expert*innenfachgespräch zur Ertüchtigung des Gesundheitssystems im Kriegsfall

News vom 17.04.2024

Am Mittwoch, dem 10.04.2024 hat Prof. Martin Voss an einem Expert*innengespräch des Gesundheitsausschusses des deutschen Bundestages teilgenommen. In dem Gespräch wurden verschiedene Expert*innen zu Herausforderungen des Gesundheitssystems im Kriegsfall und den hieraus resultierenden erforderlichen Maßnahmen zur Ertüchtigung des Gesundheitssystems befragt. Ein spezieller Fokus des Fachgesprächs lag dabei auf der Rolle des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und welche Herausforderung er sich im Kriegsfall gegenübersehen würde.

In seiner Rolle als Experte für sozialwissenschaftliche Katastrophen- und Sicherheitsforschung betonte Prof. Martin Voss, dass in kriegerischen Auseinandersetzungen Angriffe auf das Gesundheitssystem des gegnerischen Landes eine Vielzahl verschiedener Formen annehmen können. So könnte ein Aggressor versuchen die Leistungsfähigkeit und das Vertrauen in das Gesundheitssystems des angegriffenen Landes zu untergraben. Mögliche Methoden hierfür können Cyberangriffe, Sabotage, die Unterbrechung von Warenströmen, Angriffe auf die kritische Infrastruktur sowie eine gezielte Beeinflussung der gesellschaftlichen Stimmungslage mittels Fehlinformationen sein. Dies stellt eine bedeutende Herausforderung für die Verteidigungsfähigkeit eines Landes dar, da durch die Reduktion der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems und der damit einhergehenden Störung der medizinischen Grundversorgung der Durchhaltewille der angegriffenen Bevölkerung gebrochen werden kann. Dies kann im Rahmen einer hybriden Kriegsführung sogar geschehen, bevor der hinter den Angriffen stehende Aggressor identifiziert wird.

Um die Auswirkungen dieser Vielzahl an denkbaren Angriffen auf die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems zu reduzieren, hob Prof Martin Voss die Notwendigkeit hervor, präventiv die Selbstschutz- und Fremdhilfefähigkeit der Bevölkerung zu verbessern. So könnte es Menschen ermöglicht werden besser mit Engpässen in der Gesundheitsversorgung umzugehen und resilienter gegen die Auswirkungen einer hybriden Kriegsführung zu werden.

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