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Moderne und historische Prozesse der Verwitterung, Abtragung und Akkumulation in landwirtschaftlich genutzten Gebieten Südost-Spaniens

Institution:

Institut für Geographische Wissenschaften
Fachrichtung Physische Geographie
Arbeitsbereich Prof. Dr. Schütt

Projektleitung:
Förderung:

DFG (Schu 949/4)

Projektlaufzeit:
01.01.1999 — 31.12.2002
Ansprechpartner/in:
Prof. Dr. Brigitta Schütt
Fax:
(+49 30) 838 - 70 755
Verwitterung Südostspanien 1 Verwitterung Südostspanien 2 Verwitterung Südostspanien 3 Verwitterung Südostspanien 3

 

Ziel des Vorhabens war die Erfassung der Verwitterungs-, Abtragungs- und Akkumulatinsprozesse in SO-Spanien in historischer Zeit und die Beeinflussung dieser Prozesse durch Klimawandel und anthropogene Einflüsse. Ein besonderes Interesse dieses Forschungsvorhabens sollte dabei der Erfassung menschlicher Tätigkeiten als Motor für die Schaffung von (Kultur-)landschaften gelten. Auf der Basis der Inventarisierung der aktuellen Prozesse und der Rekonstruktion früher Umwelten und der sich daraus ergebenden Gewichtung des Faktorengefüges sollten schließlich durch die Implementierung dieser Daten in Geographische Informationssysteme Landschaftshaushaltsszenarien für Vergangenheit und Zukunft modelliert werden.

Für ausgewählte Untersuchungsgebiete sollte die aktuelle geomorphologische Prozessdynamik erfasst werden. Diese klassische Geländeaufnahme sollte der Kalibrierung von Satellitenbildern dienen, um auf der Basis satellitengesteuerter Fernerkundungssysteme eine grossräumige Erfassung von Indikatoren der aktuellen Prozessdynamik zu ermöglichen. Zusätzlich sollte versucht werden, eine Bewertung des Einflusses von EU-Subventionen auf die landwirtschaftliche Struktur vorzunehmen. Durch Verknüpfung mit den Ergebnissen zur aktuellen Abtragsdynamik und der entsprechenden Modellierung dieser Szenen sollten so Zukunfts-Szenarien einer sich verändernden Abtragsdynamik bei sich veränderndem Landnutzungsgefüge entwickelt werden.

Parallel zu dieser flächendeckenden Aufnahme der rezenten Prozesse sollten mit dem Ziel einer Rekonstruktion Früher Umwelten sedimentologische Untersuchungen in den Testgebieten durchgeführt werden. Die Verknüpfung dieser sedimentologischen Untersuchungen mit der geschichtlichen Entwicklung der jeweiligen Region sollte eine Bewertung der kulturhistorischen Einflüsse auf die reliefbildenden Prozesse ermöglichen. Sekundär sollte sich aus diesen Analysen eine Basis zur Bewertung des unterschiedlichen Eignungsgrades der verschiedenen Sedimentationsräume (zeitliche Auflösung) für die Rekonstruktion Früher Umwelten ergeben.

Für die Rekonstruktion der Frühen Umwelten auf der Grundlage sedimentologischer Untersuchungen war vorwiegend der Einsatz mineralogischer und chemischer Analyseverfahen vorgesehen, die im Rahmen des DFG-Projektes ‘Endessen/Ebro’ (Ba 1000/7; 9/1994-6/1996) anhand von Sedimenten aus Playa-Lake-Systemen erprobt bzw. entwickelt wurden. Ein weiteres Ziel des Forschungsvorhabens, über das hier berichtet wird, war deshalb auch die überprüfung der Anwendbarkeit dieser Methoden auf detritische Sedimente in den zu untersuchenden Kolluvien, Alluvien und Schwemmfächern.

Die Umsetzung dieser Ziele sollte vergleichend für zwei Landschaftsräume in Südost-Spanien durchgeführt werden. Das Einzugsgebiet des Oberen Rio Guadalentin (Communidad Andalucia) , im östlichen Vorland der Sierra Maria, einem südöstlichen Ausläufer der Betischen Kordillere, und die zentrale La Mancha (Prov. Castillia y La Mancha), die im wesentlichen das Einzugsgebiet des Oberen Rio Guadiana abdeckt.

Entsprechend diesen Zielformulierungen gliedert sich der Ergebnisbericht in folgende Punkte:

  • Rekonstruktion Früher Umwelten auf der Grundlage sedimentologischer Untersuchungen,
  • Aktuelle Prozessdynamik,
  • Erfassung historischer Wasserbewirtschaftungsmassnahmen,
  • Erfassung von Landnutzungsänderungen,
  • Erstellung von Szenarien am Beispiel des Einzugsgebietes des Oberen Rio Guadalentin.