Martian Christmas Greetings from the South Pole
Die Südpolregion Australe Scopuli begeistert mit außergewöhnlichen Landschaften. Bereits im Oktober (Fans and Patterned Ground in Australe Scopuli – A cryptic Terrainre) beeindruckte diese Gegend mit faszinierenden Bildern. Passend zur winterlichen Jahreszeit schließen wir das Jahr mit weiteren Bildern aus der Region ab. Besonders die 3D-Bilder erinnern aus der Ferne an irdische Skigebiete – auch wenn Skifahren bei -125 Grad eher nicht zu empfehlen ist.
Australe Scopuli ist eine hügelige Polarlandschaft, die Ablagerungen aus Wasser- und Kohlendioxideis (CO2) im Wechsel mit dunklerem Sand aufweist. Anhand der dünnen Linien und Kreise ist deutlich zu erkennen, dass die Sedimente geschichtet sind. Die Echtfarben-Draufsicht zeigt schwache Orangetöne im nördlichen Teil des Bildes (rechte Seite), die von angewehtem rötlichem Marsstaub auf der Eisoberfläche stammen. Im Unterschied dazu wird die linke Seite des Bildes von zahlreichen dunklen fächerförmigen Ablagerungen dominiert. Diese sind in Richtung der vorherrschenden Winde ausgerichtet. Ihre Länge reicht von einigen Dutzend Metern bis zu mehreren hundert Metern.
Die fächerförmigen Strukturen sind in Australe Scopuli nur am Ende des Winters vorhanden. Es handelt sich um Ablagerungen von Gasfontänen, die dunklen Sand durch die im Winter aufliegenden CO2-Eisschicht an die Oberfläche transportiert haben. Ursache hierfür ist, dass das Sonnenlicht mit Beginn des Frühjahres durch die durchsichtige CO2-Eisschicht dringt und diese von unten erwärmt. Das CO2-Eis geht in den gasförmigen Zustand über und dehnt sich aus. Unter der Eisdecke wächst somit der Druck und bricht sich schließlich in Form von sogenannten „Jets“ Bahn. Das Aussehen der Fächer wird mit Spinnen (Araneiformen) verglichen. Das Ausmaß ihrer Aktivität wird von der Sonneneinstrahlung bestimmt.
Interessanterweise scheinen die Fächer häufig den Schichtgrenzen der wechselgelagerten polaren Ablagerungen zu folgen. Vermutlich stellen diese Grenzen Schwächezonen dar, an denen die sand- und staubbeladenen CO2-Ausbrüche die saisonale Eisdeckenoberfläche leichter durchbrechen können. Einige Gegenden sind aufgrund der Konzentration der dunklen Fächer sehr dunkel gefärbt. Hier ist die saisonale Kohlendioxid-Eisbedeckung schon beinahe verschwunden. Das zuvor darunterliegende dunkle Material wird wieder großflächig sichtbar.