Dieser Film wurde aus einem Bildmosaik erstellt, das aus acht Einzelbeobachtungen der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) an Bord der ESA-Mission Mars Express stammt. Der Film zeigt einen Flug über den östlichen Teil von Noctis Labyrinthus.
Credit: ESA/DLR/FU Berlin & NASA/JPL-Caltech/MSSS (CC BY-SA 3.0 IGO)
Orbits: 0442, 1085, 1944, 1977, 1988, 10497, 14632, 16684
Koordinaten: 7°S & 265°E
Animation "Flug um Noctis Labyrinthus" [798 MB] |
Dieses Mosaikbild wird mit Topografieinformationen aus einem digitalen Geländemodell (DGM) kombiniert, um eine dreidimensionale Landschaft zu erzeugen. Jede Sekunde des Films besteht aus 50 Einzelbildern, die nach einem vordefinierten Kamerapfad in der Szene gerendert werden. Der Vorspann (Mars-Globus) wurde unter Verwendung des globalen Mars-Farbmosaiks (20th Anniversary Special) mit einer 3-fachen vertikalen Überhöhung erstellt. Die für die Animation "Flug um Noctis Labyrinthus" verwendete vertikale Überhöhung beträgt das 1,5-fache. Der Nebel wurde hinzugefügt, um die Grenzen des Geländemodells zu verbergen und baut sich in 150-200 km Entfernung auf.
Die Region Noctis Labyrinthus (lateinisch für "Labyrinth der Nacht") befindet sich zwischen dem westlichen Rand des Valles Marineris, dem "Grand Canyon des Mars" und dem Tharsis-Hochland. Es weist eine Länge von 1190 km auf und ist durch ein labyrinthartiges System von tiefen, steilwandigen Tälern gekennzeichnet, die durch Verwerfungen entstanden sind. Viele der Täler weisen das klassische Erscheinungsbild eines so genannten Grabens auf. Ein Graben ist ein Teil der Kruste, der sich im Verhältnis zu den Blöcken auf beiden Seiten abgesenkt hat. Die Verwerfungen neigen sich in der Regel von beiden Seiten zum Zentrum des Grabens hin. Die Brüche sind Zeugnisse der Dehnungstektonik. Der intensive Vulkanismus in der Tharsis-Region war mit einer Aufwölbung großer Gebiete verbunden.
Dieser Prozess führte zu tektonischen Spannungen, die eine Ausdünnung der Kruste zur Folge hatten und zur Grabenbildung führten. Große Plateaus, die das ursprüngliche Oberflächenniveau darstellen, dominieren die Region. Die sich kreuzenden Canyons und Täler sind bis zu 30 Kilometer breit und bis zu sechs Kilometer tief. An vielen Stellen sind gigantische Erdrutsche zu finden, die die steilen Talhänge und die Talsohlen bedecken. An anderen Stellen sind große lineare Strukturen an den Talhängen zu finden. Diese Strukturen sind vom Wind verwehte Sandablagerungen, die sich zu großen Dünenfeldern auftürmen. Die Ausrichtung der Dünenkämme deutet darauf hin, dass der Sand in einigen Bereichen hangabwärts transportiert wurde, während der Dünensand an anderen Stellen bergauf geweht wurde.
Die High Resolution Stereo Camera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH). Das Wissenschaftsteam unter Leitung des Principal Investigators (PI) Dr. Thomas Roatsch besteht aus 52 Co-Investigatoren, die aus 34 Institutionen und 11 Nationen stammen. Die Kamera wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben.
Images: ESA/DLR/FU Berlin & NASA/JPL-Caltech/MSSS (CC BY-SA 3.0 IGO)
Copyright Notice:
Where expressly stated, images are licensed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 IGO (CC BY-SA 3.0 IGO) licence. The user is allowed to reproduce, distribute, adapt, translate and publicly perform it, without explicit permission, provided that the content is accompanied by an acknowledgement that the source is credited as 'ESA/DLR/FU Berlin', a direct link to the license text is provided and that it is clearly indicated if changes were made to the original content. Adaptation / translation / derivatives must be distributed under the same license terms as this publication.