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14.4 Salar de Loyoques:  Geschichte und Tektonik des Altiplano

 

Der Salar de Loyoques (auch Salar de Quisquiro) liegt ca. 40 km westlich der argentinisch-chilenischen Grenze in einer Höhe von 4150 m. Salar und Flamingos luden dort zu einem ungeplanten Fotostopp ein, den wir nutzten, um die tektonische Geschichte des Altiplano zu besprechen (Abb. 14.4.1).

Abb. 14.4.1.: Photomosaikpanorama des Salars de Loyoques. Die Altiplano-Hochebene ist geprägt durchausgedehnte Salare und isolierte erodierte Vulkankegel, großflächig bedeckt von Ignimbritdecken. Foto: C. Heubeck

Der Altiplano ist mit einer durchschnittlichen Höhe von 3700 m neben der tibetischen Hochebene das höchste Plateau der Erde (Allmendinger et al., 1997; Scheuber et al., 2006). Er erstreckt sich 1500 km in N-S und 300 bis 400 km in E-W Richtung und liegt zwischen der andinen Westkordillere, die den rezenten magmatischen Bogen darstellt, und der Ostkordillere  (Abb.14.4.1). Die topographische Höhenlage wird durch eine 70 km mächtige Kruste dynamisch unterstützt. Der isostatische Auftrieb, den die tektonisch leicht verkürzte, aber stark verdickte Kruste erfuhr,  ist auch der Hauptgrund für die Höhenlage des Altiplano. Interpretierte reflektionsseismische Profile über den zentralen Altiplano zeigen, dass kretazische marine Sedimente weiträumig in etwa 4 km Tiefe, also etwa auf Meeresspiegelniveau liegen, und dass somit die hangende Schichtenfolge als ein vulkanisch beeinflusstes endorheisches Sedimentbecken zwischen Gebirgszügen aufzufassen ist, dessen Oberfläche aufgrund der unterliegenden mächtigen und erhitzten Lithosphäre ungewöhnlich hoch liegt.  Magmatische Addition spielt dagegen eine relativ untergeordnete Rolle.

Die Entwicklung des Plateaus beschränkte sich zunächst auf den Bereich der durch höhere Subduktionsraten thermisch geschwächten Lithosphäre, die duktil verkürzt wurde. Eine kritische Krustenmächtigkeit von 65 km wurde vor etwa 12 Ma erreicht. Dabei migrierte die Verkürzungsfront Richtung Osten. Es bildete sich, ausgehend von der Ostkordillere, ein ostvergenter, ostwärts migrierender Überschiebungsgürtel, an dem die Lithosphäre des Brasilianischen Schildes bis zu 70 km unter den Altiplano  geschoben wurde (Scheuber et al., 2006).

 

 

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