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Der Aquifer Continental Intercalaire

Der Continental Intercalaire besteht mehrheitlich aus grundwasserführenden kontinentalen Sandsteinen der Unterkreide (Neocomian, Barremian, Aptian und Albian), die im Great Erg Oriental zwischen 120 und 1000 m Mächtigkeit erreichen (Edmunds et al., 2003) und durch Grundwasserhemmer getrennt sind.

Die Überdeckung des Continental Intercalaire nimmt in Richtung der Beckenmitte zu. Während die Schichten im Atlasgebirge und dem Dahar-Hochland an der Oberfläche bzw. oberflächennah liegen (0-500 m Tiefe), liegen sie beim Chott Melrhir (Algerien) und unter dem Chott Djerid (Tunesien) in etwa 1500-3500 m Tiefe (Chkir et al., 2003). Die Recharge-Gebiete liegen also ausschließlich am Beckenrand, so dass der gesamte Grundwasserleiter artesisch gespannt ist (Edmunds et al., 2003).

Das Grundwasserleitersystem wird stark von Versätzen an Störungen beeinflusst, die über das gesamte Central Basin auftreten (Edmunds et al., 2003; Abid et al., 2010). An der größten Störungszone, der Gafsa-El Hamma-Störung (Agoun, 2010), die entlang der Chott-Regionen in Tunesien und Algerien verläuft, kann das Wasser bis zur Oberfläche aufsteigen und dort verdunsten (Abid et al., 2010). Die Verdunstungsraten liegen bei etwa 0.3 m³/s (Edmunds et al., 2003).

Die Chott-Region bildet somit zusammen mit dem Golf von Gabes das Discharge Gebiet des Continental Intercalaire. Obwohl die Fließwege aufgrund der vielen Störungen im Einzelnen komplex sind, können doch im Wesentlichen drei Hauptfließwege (von den Recharge-Gebieten am Rand zum Discharge Gebiet bei den Chotts) identifiziert und benannt werden: Der wichtigste verläuft W-E, vom algerischen Atlasgebirge zum Chott Djerid und dem Golf von Gabes; etwas untergeordnet sind die Fließwege SW-NE von dem M´zab Dorsale zum Chot Fejej/Golf von Gabes und S-N vom Dahar Hochland zum Chott Fejej (Chkir et al., 2003).

Das Grundwasser des Continental Intercalaire wurde hauptsächlich während des Pleistozän gebildet, als in der Region ein humideres Klima herrschte (Edmunds et al., 2003; Kamel et al., 2008). Da die Grundwasserneubildung im ariden Klima vernachlässigbar ist (Guendouz et al., 2003), kann man mit dem Grundwasser des Continental Intercalaire die Entwicklung von Paläogrundwässern untersuchen (z.B. Edmunds et al. 2003; Chkir et al., 2009; Abid et al. 2010). Dabei ist zu beobachten, dass sich auf den Fließwegen die Wassertemperatur von unter 20°C auf bis zu 75°C erhöht. Mit der Erwärmung geht eine starke Mineralisation des Wassers einher, so dass sich die Leitfähigkeit von etwa 2000 µS/cm auf etwa 6000 µS/cm erhöht. Die Ursache hierfür ist im Wesentlichen die Lösung von nicht-marinen mio-pliozänen Halit und Gips (Edmunds et al., 2003; Guendouz et al., 2003).

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