Bürgerwissenschaften für Anpassungs- und Minderungsstrategien zum Klimawandel! (BAMS!)
Der Klimawandel ist die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Erste Auswirkungen sind regional bereits erkennbar. Daher ist neben dem Klimaschutz (Mitigation) auch die Klimaanpassung (Adaptierung) eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Während in der Wissenschaft breiter Konsens zum Einfluss des Menschen auf das globale Klima besteht und diese regelmäßig Handlungsempfehlungen ausspricht, polarisiert das Thema die Gesellschaft zunehmend. Der eine gesellschaftliche Teil engagiert sich in sozialen Bewegungen für mehr Klimaschutz, gleichzeitig hinterfragt ein anderer Teil den konkreten Handlungsbedarf. Dieser oft emotional geführte Konflikt hat ein hohes Spaltungspotential, welches in der Tendenz auch zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen erkennbar ist. Zum einen verzeichnen ländliche Regionen oft einen demographischen Wandel, u.a. durch Abwanderung in die urbanen Zentren. Zum anderen sind urbane Räume durch ihre hohe Bevölkerungsdichte besonders anfällig gegenüber Extremereignissen (z.B. Hitzewellen). Oft ergeben sich daher Forderungen der Stadtbevölkerung an die ruralen Regionen, sich stärker am Klimaschutz, z.B. in der Landwirtschaft, zu beteiligen. Die Auswirkungen der globalen Klimaänderungen auf das regionale Klima sind sehr heterogen. Deshalb sind die notwendigen Mitigations- und Adaptierungsstrategien ebenfalls vielfältig und variieren zudem stark mit ihren Anwendungsbereichen. Hierfür fehlen teilweise sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen, als auch die konkrete Einbindung der verschiedenen Interessengruppen bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen auf regionaler Ebene.
Zielstellung
Primäres Ziel des Projektes ist die Integration gesellschaftlicher Partner aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik als „Ideengeber und Antrieb“ für die regionale Klima- und Klimafolgenforschung; die frühzeitige Einbindung verschiedener Gesellschaftsgruppen als mündige und ernstzunehmende Diskussionspartner in der Auseinandersetzung um das Thema Klimawandel und die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen auf regionaler Ebene. Des Weiteren soll eine Verbesserung der eigenen Lebenssituation von Bürgern*Innen unter Berücksichtigung von Adaptierungs- und Mitigationsstrategien erreicht werden. Zum Beispiel durch einüben eines kompetenten Umgangs mit Wahrscheinlichkeitsvorhersagen. Dazu gehört das Erzeugen und Verstärken der Verbindung des persönlichen Wetterempfindens mit den nummerischen Werten der Beobachtungen. Dies wiederum dient als Grundlage für eine kompetentere Rezeption von Wettervorhersagen, insb. der ggf. häufiger auftretenden Extremereignisse, sowie einer Sensibilisierung von Zivilgesellschaft und Wissenschaft fürdie qualitativen Einschätzungen von Risiken unterschiedlich stark auftretender Extremereignisse (Experten-Laien-Differenz).