Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Glatteis im Winter können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung haben. Besonders in städtischen Gebieten, die vom Wärmeinseleffekt betroffen sind, treten diese Auswirkungen verstärkt auf. Obwohl sich die gesundheitlichen Folgen je nach Art des Wetterereignisses unterscheiden, haben sie eine Gemeinsamkeit: Sie können das Gesundheitssystem kurzfristig überlasten und an seine Kapazitätsgrenzen bringen. Dies betrifft unter anderem die Häufigkeit von Rettungseinsätzen und die Anzahl der Patientenaufnahmen in Notaufnahmen. Aktuell müssen sich die Mitarbeiter in Leitstellen und Notaufnahmen auf ihre persönliche Erfahrung verlassen, um Wetterinformationen zu interpretieren und daraus mögliche Auswirkungen auf ihren Arbeitsbereich abzuleiten und entsprechende Vorbereitungen zu treffen.
An dieser Stelle setzt unser Projekt an: Wir entwickeln und evaluieren Impact-Modelle, die Wettervorhersagen in quantitative Informationen über potenzielle Rettungseinsätze übersetzen können. Diese Modelle schaffen eine objektive Entscheidungsgrundlage und unterstützen das medizinische Personal dabei, sich besser auf wetterbedingte Herausforderungen vorzubereiten.
Das Projekt ForMed wird im Rahmen der extramuralen Forschung vom Deutschen Wetterdienst gefördert und trägt zum Forschungsthema 5 bei: Verbesserung der Qualität und Nutzbarkeit von Wetter- und Klimavorhersagen, Warnungen und Klimaprojektionen.
In Zusammenarbeit mit der Berliner Feuerwehr und dem Verein KLUG - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit wird sichergestellt, dass die entwickelten Modelle den tatsächlichen Bedürfnissen des Gesundheitssektors entsprechen.
ForMed ist außerdem eng mit dem Projekt WEXICOM verknüpft, das am Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung angesiedelt ist. WEXICOM konzentriert sich auf die Grundlagenforschung zur Impact-Modellierung und zur Kommunikation von Wetterinformationen, was eine solide wissenschaftliche Basis für ForMed schafft.