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Ursachenanalyse Feinstaub und Analyse Ozon

Weiterentwicklung und Betrieb eines Informationssystems zur aktuellen meteorologischen Beratung zum Zwecke der Unterstützung der Ursachenanalyse von Luftverschmutzung, insbesondere durch Feinstaub (PM10/2.5) und z.T. Ozon

 

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

 

Zusammenfassung

Im Kalenderjahr 2014 wurden wieder an mehreren Verkehrs-Messstationen in Berlin erneut mehr als 35 Tage mit PM10-Feinstaubkonzentrationen (Tagesmittelwerte) von mehr als 50 µg/m³ gemessen. An den verkehrsdominierten Messstellen wurden der Grenzwert gemäß § 4 Abs. 1 der 39. BImSchV somit erneut überschritten.

In 2015 gab es ebenfalls Überschreitungen an einer Verkehrs-Messstation (Frankfurter Allee, 36 Tage). In den Folgejahren (2016-2020) sind die Überschreitungen jedoch immer unterhalb der Grenze von 35 Tagen geblieben (siehe auch: https://luftdaten.berlin.de).

Eine genaue Kenntnis der Ursachen der PM10-Konzentrationen dient der Beurteilung der PM10-Belastung und möglicher Minderungspotentiale, insbesondere im Fall von Episoden hoher Konzentrationen. Vor allem der Beitrag des Ferntransports spielt bei erhöhten Schadstoffkonzentrationen eine wesentliche Rolle und muss für eine verursachergerechte und verhältnismäßige Maßnahmenplanung quantifiziert werden. Meteorologische Einflüsse sind für den Ferntransport von ausschlaggebender Bedeutung.

Für die Beurteilung des Ferntransportes ist eine kontinuierliche Beobachtung der meteorologischen Situation anhand von Verfolgung der Luftmassen zur Identifizierung möglicher Quellregionen notwendig. Gemäß §29 der 39. BImSchV müssen bei grenzüberschreitender Luftverschmutzung gemeinsame Schritte mit den betroffenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union unternommen werden, um Überschreitungen der Schadstoffgrenzwerte durch geeignete, angemessene Maßnahmen zu beheben. Hierfür ist der Nachweis anhand von meteorologischen und chemischen Analysen zu erbringen, dass die Verursacher im benachbarten Ausland zu suchen sind. Es können dabei neben ortsfesten Messungen auch Modellrechnungen durchgeführt werden, um angemessene Informationen über die räumliche Verteilung der Luftschadstoffkonzentrationen zu erhalten. Diese räumlichen Informationen sind notwendig, um das Potential städtischer Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffbelastungen abzuschätzen und somit eine verhältnismäßige und verursachergerechte Maßnahmenplanung zu erlauben.

Ziel des Vorhabens:

Ziel des Vorhabens ist die Bereitstellung von meteorologischen und luftchemischen Datengrundlagen zur Ursachenanalyse von Feinstaub PM10 und zukünftig auch von PM2,5. Dafür sollen dreidimensionale Trajektorien für die Berliner Messstationen des BLUME-Messnetzes über das Internet zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren soll einmal pro Jahr mithilfe eines chemischen Transportmodells der Anteil von nicht-deutschen Emissionen auf Berliner Schadstoffbelastungen berechnet und zur Verfügung gestellt werden. Die Auflösung des dreidimensionalen Gittermodells soll nicht geringer als 25x25 km² in der Horizontalen betragen.