Luftqualität spielt eine wichtige Rolle in der aktuellen Umweltdiskussion. Tatsächlich leben heute weltweit Millionen Menschen in Regionen mit stark verschmutzter Luft. Überschreitungen der Grenzwerte von Stickstoffdioxid und Feinstaub finden sich vor allem an verkehrsnahen Standorten. In dem vom BMVI geförderten Vorhaben S-VELD (mFUND) werden diese verkehrsbedingten Schadstoffemissionen sowie deren Anteil an der Umweltbelastung in Deutschland auf Grundlage neuester Sentinel-Satellitendaten genauer untersucht.

Aus Beobachtungen von Sentinel-3 und -5P Satellitendaten werden bodennahe NO₂- und Feinstaubkonzentrationen für das Bundesgebiet und deren angrenzende Länder abgeleitet und über einen Web Mapping-Datendienst für Endnutzer bereitgestellt. Ebenso werden aus den Sentinel-Daten Aussagen zur Emissionssituation abgeleitet.

Die erhobenen Fernerkundungsdaten werden im Anschluss mit Emissionsmodellen sowie mit Ausbreitungsmodellen kombiniert. Anhand räumlich und zeitlich detaillierter Daten zur Verkehrsbelastung werden, unter Verwendung technologieabhängiger Emissionsfaktoren, hochaufgelöste Emissionsdaten des Kfz-Verkehrs ermittelt.

Durch Zusammenführung der verschiedenen methodischen Ansätze wird ein besseres Verständnis der Verkehrsemissionen und ihren Beitrag zur Luftbelastung erzielt. Die Ergebnisse sind von großer Bedeutung für die Beurteilung der Luftqualität und stellen eine wichtige Grundlage für die weitere politische Planung bei der Entwicklung von verhältnismäßigen und wirkungsvollen Maßnahmen zur Luftreinhaltung dar.

Die Arbeitsgruppe Troposphärische Umweltforschung des Instituts für Meteorologie ist ebenfalls Teil des S-VELD (mFUND) Konsortiums und trägt maßgeblich zur Optimierung der Feinstaubkonzentrationsverteilung und der Identifikation der Regionen mit dominanten Verkehrsbeiträge bei. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die S-VELD-Projekt-Website.