Eine Klimatologie kohärenter "warm conveyor belts" (wcbs) bei atmosphärischen Blockierungen
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Atmosphärische Blockierungen sind wichtige Wetterphänomene in den mittleren Breiten und stehen mitunter im Zusammenhang mit Extremereignissen. Obwohl sie auch in einer trockenen Atmosphäre auftreten könnten, gibt es Anzeichen dafür, dass Feuchteprozesse bei ihrer Dynamik ebenfalls eine wichtige Rolle spielen (Steinfeld, 2019). Insbesondere sorgen mitunter westlich positionierte Bodentiefs für wcbs (Luftströmungen, die aus dem Warmluftsektor eine erhebliche polwärtige und vertikale Bewegung zurücklegen), die durch latente Erwärmung der mitgeführten Luftmassen mittelbar die Blockierung verstärken.
In einem aktuellen Forschungsprojekt (https://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/weclip/projekte/Quasi-Stationary_Atmospheric_States/index.html) wurde eine Methode entwickelt, die solche wcbs aus Trajektoriendaten identifizieren kann (Banisch und Koltai, 2017). Im Vergleich zu bisheriger Forschung werden nun nicht individuelle Trajektorien, sondern räumlich kohärente "Trajektorienbündel" identifiziert, was der klassischen Vorstellung von wcbs entspricht.
Eine Diskussion der Ergebnisse ist bisher nur an Hand von Fallbeispielen geschehen. In dieser Arbeit, soll eine Klimatologie dieser analysiert und diskutiert werden, der Datensatz wird zur Verfügung gestellt.
Voraussetzungen sind Interesse and Wetterprozessen in den mittleren Breiten und Grundkenntnisse einer Skriptsprache (gerne Python). Publikation der Ergebnisse ist ggf. möglich und wird unterstützt.
Banisch, Ralf and P ́eter Koltai (Mar. 2017). “Understanding the Geometry of
Transport: Diffusion Maps for Lagrangian Trajectory Data Unravel Coherent
Sets”. In: Chaos 27.3, p. 035804. issn: 1054-1500, 1089-7682. doi: 10.1063/
1.4971788.
Steinfeld, Daniel (2019). “The Role of Latent Heating in Atmospheric Blocking:
Climatology and Numerical Experiments”. PhD thesis. Zurich: ETH Zurich.