Zusammenhang zwischen verschiedenen meteorologischen Eigenschaften von Winterstürmen und resultierenden Schäden in Europa / Gutachter: Prof. Dr. Uwe Ulbrich, Dr. Peter Névir
Tim Kruschke – 2008
Verschiedene meteorologische Eigenschaften von vergangenen Winterstürmen (ONDJFM 1969/1970-2001/2002) werden auf ihre Zusammenhänge zu verursachten monetären Sturmschäden untersucht. Zu diesem Zweck werden die diskreten Sturmereignisse als zusammenhängende Überschreitungen lokalklimatologischer Schwellwerte mithilfe eines Tracking-Algorithmus aus den horizontalen Windgeschwindigkeitsfeldern der ERA40-Reanalysen identifiziert. Ihre Eigenschaften werden auf Basis dieser Gitterpunktdaten berechnet. Dem gegenüber wird ein ereignisspezifischer Schadensindex gebildet, indem die Abschätzungen des Rückversicherers Münchener Rück bzgl. der einzelnen volkswirtschaftlichen Sturmschäden einer Inflationskorrektur unterzogen und durch die mittlere Bevölkerungsdichte im vom Sturm betroffenen Gebiet dividiert werden. Die Bevölkerungsdichte soll hier als Proxy der Wertekonzentrationen in unterschiedlichen Regionen dienen. Der Zusammenhang zwischen den Sturmeigenschaften sowie drei kombinierten Sturmstärkeindizes und Schadensindex wird mit drei verschiedenen Zusammenhangsmaßen untersucht. Es zeigt sich, dass die mittlere Sturmintensität, definiert als normierte Überschreitung eines lokalklimatologischen Schwellwerts der Windgeschwindigkeit, sowie die maximale Windgeschwindigkeit über Land und die Ausdehnung des Sturmereignisses über Land in signifikantem Zusammenhang zu resultierenden Schäden stehen. Dabei zeigen die kombinierten Sturmstärkeindizes, abhängig von ihrer Definition, tendenziell engere Zusammenhänge zu resultierenden Schäden als die Einzelgrößen.