Erfahrungsberichte zum Bachelor und Master
Bachelor of Science in Meteorologie
Eine ausführliche Darstellung des Meteorologiestudiums ist hier zu finden. Einige Punkte sollen hier aber noch einmal aus studentischer Sicht hervorgehoben werden: Das Meteorologiestudium ist im Prinzip ein spezialisiertes Studium der Physik. Viele Studierende unterschätzen dies am Anfang und sind dann überrascht vom Umfang der Physik, Mathematik und EDV an ihrem Studium. Wer einen Blick in den Studienverlaufsplan des Bachelorstudiums Meteorologie an der Freien Universität Berlin wirft, wird dies sofort erkennen. Während der ersten drei Semester hat man nur jeweils ein Modul mit klarem meteorologischen Bezug. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ca. 80% des Studiums während diesen ersten drei Semestern aus nichtmeteorologischen Veranstaltungen bestehen, die im Übrigen auch nicht im meteorologischen Institut, sondern in der Physik oder Mathematik stattfinden. Wenn man sich dieser Tatsachen bei Studienbeginn nicht bewusst ist, kann das leicht zu etwas Frust führen. Des weiteren sollte erwähnt werden, dass der Arbeitsaufwand enorm ist. Zu jedem Modul müssen wöchentlich Übungsaufgaben bearbeitet werden, deren Ergebnisse entscheidend sind für die Zulassung zu den Abschlussprüfungen der jeweiligen Module. So kommt man schnell auf eine studienbezogene 'Arbeitszeit' von mehr als 40 Stunden mit entsprechenden Konsequenzen für eventuell vorhandene oder geplante Nebenjobs.
Andererseits ist es wohl bei jedem Studium so, egal welcher Fachrichtung, dass am Anfang eben die Grundlagen geschaffen werden müssen, um sich später mit den wirklich interessanten Aspekten zu beschäftigen. Und die Meteorologie ist ein wirklich faszinierendes Studienfach, dass sich natürlich rund um unser tägliches Wetter aber auch um langfristige Klimaveränderungen dreht. Das Studium vermittelt hierbei neben der Meteorologie ein breites Grundwissen in Physik, Mathematik und Datenverarbeitung, sowie die Fähigkeit zu interdisziplinärer Arbeit. Dies öffnet Absolvent*innen des Meteorologiestudiums einen Arbeitsmarkt der deutlich weiter gefasst ist, als die Position als 'Wetter-Mensch' in Radio und TV. Man findet sie natürlich beim Deutschen Wetterdienst (DWD), an Umweltämtern und Universitäten oder Forschungszentren wie AWI, GFZ, DLR und MPI aber auch bei privaten Wetterfirmen, bei Banken und Versicherungen, in den bereits erwähnten Medien, in der Energiewirtschaft, sprich überall da, wo man es mit komplexen Systemen und Problemstellungen sowie deren computergestützer Bearbeitung zu tun hat.
Für diejenigen, denen jetzt klar ist, dass die Meteorologie das Studienfach ihrer Wahl sein soll, stellt sich nun wohl nur noch die Frage, wo man studieren will. Das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin bietet hier diverse Vorteile: Zuallererst, es liegt in Berlin :) Des Weiteren wird hier eine gute Ausbildung vor allem in Theorie und Synoptik geboten, die Studierenden haben relativ schnell die Möglichkeit, als studentische Hilfskräfte an den zahlreichen wissenschaftlichen Projekten der verschiedenen Arbeitsgruppen mitzuarbeiten und man kann ebenfalls recht schnell erste praktische Erfahrungen sammeln. Es bieten sich hier z.B. die Möglichkeiten, als Beobachter auf unserem Wetterturm zu arbeiten oder im Organisationsteam für Wetterpatenschaften tätig zu sein. An unserem Institut werden nämlich durch die Berliner Wetterkarte die Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete getauft, die das Wetter in Europa beeinflussen. Das sind die Namen, die man dann täglich im Radio oder Fernsehen hört und sieht und von den Medien für den gesamten deutschsprachigen Raum und teilweise ganz Europa übernommen werden.Master of Science in Meteorologie
Während der Bachelorstudiengang Meteorologie an der FU Berlin eher Fokus auf die physikalischen Grundlagen und wissenschaftliche Arbeitsmethoden legt, werden im Masterstudiengang einzelne meteorologische Themenbereiche aufgeteilt und vertieft. Ein großer Bereich ist die theoretische Meteorologie. Hier werden basierend auf dem Wissen der Physik, Mathematik und Meteorologie aus dem Bachelorstudium, Prozesse der Meteorologie aufgeschlüsselt, mathematisch beschrieben und berechnet. Ein weiterer Themenbereich ist die Arbeit mit Wetter- und Klimamodellen. Verschiedene klimatische Szenarien werden simuliert und dann gemeinsam analysiert, wobei viel Wert auf saubere wissenschaftliche Arbeit gelegt wird, wie sie auch nach dem Studium beim Verfassen wissenschaftlicher Publikationen gefordert wird. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Vielzahl an Wahlpflichtmodulen und meteorologischen Spezialthemen auf Themenbereiche wie beispielweise Satellitenmeteorologie, Luftchemie, oder meteorologischer Extremereignisse zu spezialisieren. So kann sich jede*r Student*in einen eigenen Masterverlaufsplan entsprechend der Interessen zusammenstellen.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit an nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und Universitäten zu arbeiten, was oft mit einem Promotionsstudium verbunden wird. Das umfassende Wissen aus Bachelor- und Masterstudium der Meteorologie erlaubt jedoch darüber hinaus, abhängig von eigenen Interessen und Talenten, fast unbegrenzte Möglichkeiten, bei Firmen oder Instituten zu arbeiten, bei denen sorgsames Arbeiten mit großen Datenmengen oder computerbasierte Simulationen gefordert werden.