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AP 3: Reaktion der Öffentlichkeit auf Wetterwarnungen

Mitarbeiter/innen:
AP3

AP3

AP 3 untersucht, wie effektiv Wetterwarnungen in Deutschland sind und wie verschiedene Bevölkerungsgruppen darauf reagieren. Bisherige Studien basierten häufig auf hypothetischen Szenarien, doch das tatsächliche Verhalten weicht oft von der Absicht ab (intention-behaviour gap; Sheeran & Webb 2016). Daher analysieren wir reale Wetterereignisse, um ein fundiertes Verständnis der Rezeption, Wahrnehmung und Reaktion auf Wetterwarnungen zu gewinnen.  

Diese Untersuchung erfolgt in vier zentralen Schritten:  

  1. Post-Event-Befragungen 
    Nach zwei Extremwetterereignissen führen wir repräsentative Befragungen durch, um zu analysieren, wer Wetterwarnungen erhält, wie sie wahrgenommen werden und welche Reaktionen sie auslösen.  
  2. Medien-Frame-Analyse 
    Soziokulturell eingebettete Medienberichterstattung beeinflusst die Wahrnehmung von wissenschaftlichen Informationen (Schäfer & O‘Neill, 2014). Um diesen Einfluss in Deutschland zu erfassen, analysieren wir parallel zu den Befragungen, wie verschiedene Medien über die Extremwetterereignisse berichten.  
  3. Langfristiges Monitoring von Veränderungen
    Frühere Studien (Schulze & Voss, 2022, 2023a) zeigen einen Rückgang des Vertrauens in Wettervorhersagen und der Zufriedenheit mit Warnungen. Um diese Entwicklung systematisch zu beobachten, werden sowohl in den Post-Event-Studien als auch in der Untersuchung zu Warnformaten standardisierte und getestete Fragen zu Wahrnehmung von Wetterwarnungen eingesetzt und vergleichend ausgewertet.  
  4. Entwicklung eines standardisierten Fragebogens und Analysetools
    Um Post-Event-Studien und das Monitoring von Einstellungsänderungen über den Projektzeitraum hinaus zu ermöglichen, entwickeln wir einen standardisierten Fragebogen und programmieren Analysecodes zur deskriptiven Auswertung. Der Fragebogen und der Auswertungscode wird öffentlich zugänglich gemacht.

    Darüber hinaus untersuchen wir in AP 3 Möglichkeiten zur Optimierung der Effektivität von Wetterwarnungen, da warnbezogene Faktoren entscheidend für die Wahrnehmung und das Verhalten der Bevölkerung sind (Schulze & Voss, 2022, 2023b).
  5. Optimierung von Wetterwarnformaten 
    Basierend auf den Erkenntnissen aus WEXICOM III und in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) entwickeln wir verschiedene Warnformate. Diese werden in einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung evaluiert, um die Effektivität der Kommunikation zu verbessern.  

Die gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, Vorhersage- und Warnstrategien weiterzuentwickeln und die Wirkung von Wetterwarnungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen besser zu verstehen.