AP3: Organisationale Praktiken der Antizipation und Reaktion auf zukünftige Wetterereignisse
Da die Kommunikation von Vorhersageunsicherheit es den Wetterdiensten erlaubt, Informationen über ein möglicherweise schwerwiegendes Wetterereignis zu einem früheren Zeitpunkt bereitzustellen (Hirschberg et al., 2011), kann mit möglichen (Bewältigungs-) Maßnahmen zu einem früherren Zeitpunkt begonnen werden. Jedoch entspricht diese Verlagerung von der Bewältigungsphase zur Vorbereitungsphase nicht unbedingt der gegenwärtig oftmals reaktiven Vorgehensweise des Katastrophenschutzes und anderen Anwendern (Demeritt, 2012, Kox et al., 2018).
Wir wollen die fehlende Verbindung zwischen der Koordination vor dem Ereignis und der Vorstellung von Bewältigung nach dem Ereignis (Anderson, 2010, Baker, 2014) untersuchen, um zu analysieren, wie Vorhersageunsicherheit in organisationale Entscheidungen und Praktiken eingebunden wird und um die theoretische Diskussion von (organisationalen) Praktiken im Kontext von Wettervorhersagen und -warnungen weiterzuführen.
In diesem Arbeitspaket werden die folgenden Forschungsfragen bearbeitet: Welche Praktiken ergeben sich aus der Verlagerung von der Bewältigungs- in die Vorbereitungsphase? Wie können wir neue Methoden für Vulnerabilität und Risikobewertung in die Praxis umsetzen und wie können deren Maßnahmen durch probabilistische und auf Auswirkungen basierende Wetterinformationen unterstützt werden?
Die Ergebnisse werden dabei helfen, Reaktionen und Maßnahmen von wichtigen Warnungsempfängern zu verstehen und so den Nutzen von Wetterwarnungen als finalen Schritt innerhalb der Warnungskette verbessern.