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Überblick

Landschaftsarchäologie als Disziplin

Landschaftsarchäologie als junger interdisziplinärer Wissenschaftszweig umfasst eine große Breite an Themen und methodischen Zugängen. Im gemeinsamen Masterstudiengang Landschaftsarchäologie der Freien Universität Berlin und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin verstehen wir Landschaftsarchäologie als eine Wissenschaft, die materielle Spuren vergangener Kulturen im Zusammenspiel von Wechselwirkungen der natürlichen und sozialen Umwelt untersucht (Kluving und Guttmann, 2012). Verschiedene Aspekte landschaftsarchäologischer Forschung werden praktisch und theoretisch gelehrt. Der Aspekt der Interdisziplinarität liegt uns dabei besonders am Herzen. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen theoretischen Zugänge bietet die Chance, „starres Schubladendenken zu überwinden und divergierende Richtungen zu versöhnen: Denkmalpflege und Postprozessualismus, Positivismus und Idealismus, naturwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Archäologie (…).“ (Gramsch 2003,51)

Vor diesem Hintergrund vermittelt der Studiengang disziplinübergreifende Theorie- und Methodenkompetenz sowie Kenntnisse und Fähigkeiten aus den Disziplinen Geographie, Prähistorische Archäologie und der Geo- und Feldarchäologie.

Die Diskussion theoretischer Konzepte zu räumlichen Strukturen und Prozessen hinsichtlich der Naturlandschafts-, Kulturlandschafts- und Siedlungsentwicklung ist fest im Curriculum verankert. Weiterhin ist die Vermittlung von Methodenkompetenz für die Bereiche dreidimensionale Dokumentation, geophysikalische Prospektion, Grabungstechnik, physisch-geographischen Geländemethoden sowie Geographische Informationssysteme und Modellierung ein Kernelement des Studiums der Landschaftsarchäologie.

Das Wissen entdecken, das der Boden birgt

Im Boden unter unseren Füßen ruhen Information über die Geschichte der Menschheit und deren Umwelt. Um dieses Wissen zu entdecken und zu verstehen, bedarf es weit mehr die Ausgrabung (prä)historischer Fundstücke. Eine fachkundige Prospektion und ein sorgfältiger Schutz der Fundstätten sowie eine präzise Dokumentation sind die Voraussetzungen für eine nachhaltige Forschung. Es gilt, die Relevanz des Fundes an sich ebenso wie seine (prä)historische Einordnung zu analysieren und zu bewerten. Das Ziel sind Einblicke in die Wechselbeziehungen zwischen Menschen und deren Umwelt in prähistorischer und historischer Zeit.

Innovative Verbindung von Geowissenschaften und Feldarchäologie

Die Studierenden des Masterstudiengangs Landschaftsarchäologie eignen sich das Wissen und die praktischen Fähigkeiten an, um verantwortungsvoll mit den Zeugnissen historischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Entwicklungen umzugehen. Sie erwerben vertiefte Kenntnisse im Projekt- und Site-Management sowie in der Erfassung und Auswertung von Geodaten, befassen sich aber ebenso mit der Bearbeitung von Boden- und Sedimentproben im Labor.

Modernste wissenschaftliche Methoden und praxisnahe Übungsprojekte aus der Feldarchäologie und den Geowissenschaften verbinden sich dabei in einem innovativen Konzept zu einem Studiengang, der die Einseitigkeit bisheriger Programme aufhebt.

Impressionen aus Studienprojekten und Geländepraktika (Fotos: Thomas Schenk, Wiebke Bebermeier)

Organsiation

Der Masterstudiengang Landschaftsarchäologie wird durch die Fachbereiche Geowissenschaften sowie Geschichts- und Kulturwissenschaften der FU Berlin und dem Fachbereich Gestaltung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) getragen. Er hat eine Regelstudienzeit von 4 Semestern und schließt mit einem Master of Science (M.Sc.) ab. Unterrichtssprache ist Deutsch.

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