Springe direkt zu Inhalt

TSUNAMI RISK - Multi-Risikobewertung und Kaskadeneffektanalyse in Kooperation zwischen Indonesien und Deutschland - Gemeinsame Forschung zu durch Vulkane und Hangrutschungen induzierten Tsunamis

Institution:

Katastrophenforschungsstelle (KFS)

Mitarbeiter/innen:
Förderung:

BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
Förderkennzeichen: 03G0906A

Kooperationspartner in Deutschland:

  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
  • Technische Universität Braunschweig (TU-BS)
  • Technische Universität Berlin (TU-B)
  • Freie Universität Berlin (FU)
  • Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)

 Kooperationspartner in Indonesien:

  • Universitas Indonesia (UI)
  • Institut Teknologi Bandung (ITB)
  • Universitas Gadjah Mada (UGM)
  • Indonesian Institute of Sciences (LIPI)
  • Indonesian Agency for Meteorology, Climatology and Geophysics (BMKG)
  • National Institute of Aeronautics and Space (LAPAN)
  • The Agency for the Assessment & Application of Technology (BPPT)
  • National Disaster Management Authority (BNPB)

 Assoziierte Partner:

  • Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
  • Indian Ocean Tsunami Information Centre (IOTIC)
Projektlaufzeit:
01.03.2021 — 29.02.2024
Tsunami Risk Logo

Tsunami Risk Logo

Ziel des Gesamtprojekts "Tsunami Risk: Multi-Risikobewertung und Kaskadeneffektanalyse in Kooperation zwischen Indonesien und Deutschland - Gemeinsame Forschung zu durch Vulkane und Hangrutschungen induzierten Tsunamis" ist es, die Funktionsweise des Tsunami-Frühwarnsystems in Indonesien zu verbessern.

Ein solches Frühwarnsystem gibt es seit 2011, seitdem wurde es bereits mehrfach erfolgreich in die Warn- und Entscheidungsketten eingebunden. Dennoch kann ein kleiner Prozentsatz der Tsunamis durch kaskadierende Ereignisse verursacht werden, die von dem bestehenden Frühwarnsystem nicht erfasst werden. Dies zeigte sich 2018, als ein großer Flankenkollaps eines Vulkans am Anak Krakatau zu einem Erdrutsch und zu meterhohen Tsunamiwellen führte, welche auf die Küstengebiete der Inseln Java und Sumatra trafen. Das Projekt Tsunami Risk, das von einem Konsortium deutscher und indonesischer Forschungseinrichtungen durchgeführt und auf deutscher Seite vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) koordiniert wird, soll diese Lücke schließen.

Die Katastrophenforschungsstelle beobachtet und unterstützt den Prozess kritisch im Rahmen des Tsunami-Risk-Arbeitspakets "Wissenskulturen und Praktiken des Katastrophenrisikomanagements in Indonesien". In der Tat handelt es sich bei der Verbesserung des Frühwarnsystems nicht nur um Fragestellungen bez. der Vulkanologie, Seismologie oder Modellierung. Entlang der gesamten Informations- und Entscheidungskette spielt der menschliche Faktor eine Schlüsselrolle. Historisch und sozio-ökonomisch gewachsene Risikokulturen beeinflussen die Art und Weise, wie Risiken und mögliche technologische Verbesserungen wahrgenommen werden, und ob und wie sie angewendet werden.

In ihrer Forschung konzentriert sich die KFS daher auf zwei Themenbereiche, und stützt sich dabei auf Methoden wie Grundlagenrecherche, Expert*inneninterviews und partizipative Workshops. Erstens geht es darum, die sozialen und kulturellen Grundlagen des Risikomanagements in Indonesien zu verstehen. Wie wird mit multiplen Risiken kontextabhängig umgegangen? Die Teilstudie untersucht dazu die sozio-kulturell und historisch gewachsenen Kontextbedingungen des Katastrophenrisikomanagements in Indonesien im Allgemeinen sowie in den beiden Fallstudienregionen des Gesamtvorhabens, Anak Krakatau und Palu, im Besonderen. Darauf aufbauend wird zweitens die Art und Weise hinterfragt, mit der das im Rahmen der Forschungsarbeit generierte geowissenschaftliche Wissen tatsächlich in die Praxis umgesetzt wird. Wie wird es innerhalb der indonesischen Institutionen lebendig, welche Entscheidungen und Veränderungen werden im Laufe des Prozesses getroffen? Mit der Beantwortung dieser Fragen will die KFS einen Beitrag zu aktuellen wissenschaftlichen Fachdiskussionen im Bereich der Risikokultur und der Science and Technology Studies leisten. In einem dritten und letzten Schritt hilft die KFS, die Erkenntnisse des gesamten Forschungskonsortiums zu verarbeiten und zu Leitlinien und Handlungsempfehlungen zu verdichten.