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Forschungsprojekte

KRISENFIT – Krisenfitte Kommunalverwaltungen: Strategien und Instrumente zur Vorbereitung auf multiple Lagen

Ziel des Gesamtvorhabens „Krisenfitte Kommunalverwaltungen – Strategien und Instrumente zur Vorbereitung auf multiple Lagen“ ist es, kommunale Verwaltungen als Kernakteure der Krisen- und Katastrophenbewältigung im Bevölkerungsschutz zu stärken und zu härten. Der Forschungsverbund geht dabei der Frage nach, wie Verwaltungen komplexe Lagen in urbanen und ländlichen Räumen bewältigen und wie sich die „Krisenfitness“ der Verwaltungen steigern lässt – nicht nur in Bezug auf Szenarien des Katastrophenschutzes in Friedenszeiten, sondern auch im Hinblick auf Bedrohungsszenarien der Zivilen Verteidigung.

Das Teilvorhaben der Katastrophenforschungsstelle „Krisenfitte Kommunalverwaltungen – Strategien und Instrumente zur Vorbereitung auf multiple Lagen“ verfolgt in Bezug auf das Gesamtvorhaben mehrere Forschungsziele. Zum einen untersucht es spezifische Organisationskulturen- und Strukturen von kommunalen Verwaltungen in Krisen und Katastrophen im Rahmen eines als Verbundvorhaben zu entwickelnden Selbsteinschätzungstools. Zur Analyse des Handlungskontextes von kommunalen Verwaltungen in Krisen und Katastrophen wird auch eine historische Untersuchung vergangener Schadenslagen und Bedrohungsszenarien durchgeführt. Ebenfalls werden die Erwartungen der Bevölkerung an ihre Verwaltung in verschiedenen Krisen- und Katastrophenkontexten ermittelt. Mit Schwerpunkt auf die Modellkommunen werden diesbezüglich auch die Unterstützungspotentiale aus der Bevölkerung zugunsten der Arbeit von Verwaltungen im Notfall untersucht. Gleiches gilt für die Optimierungspotentiale von Verwaltungen, vor allem im Hinblick auf den Ressourceneinsatz im Krisen- und Katastrophenfall.

ClimXchange - Austausch über Klimaextreme zwischen Wissenschaft und Stakeholdern zur Verringerung von Katastrophenrisiken

Das Forschungsprojekt „Austausch über Klimaextreme zwischen Wissenschaft und Stakeholdern zur Verringerung von Katastrophenrisiken“ (ClimXchange, 2023-2026) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA) gefördert und von der Katastrophenforschungsstelle (KFS), dem Regionalen Klimabüro Potsdam des Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Helmholtz-Zentrum Hereon, Climate Service Center Germany (GERICS) durchgeführt.
ClimXchange ist ein Teilprojekt des Forschungsnetzwerkes ClimXtreme, in welchem verschiedene Forschungseinrichtungen in Deutschland zu Extremereignissen im Zusammenhang mit dem Klimawandel forschen. Ziel ist es, das Verständnis von extremen Wetterereignissen und deren Veränderungen, Unsicherheiten und Auswirkungen in Mitteleuropa sowohl in der Vergangenheit als auch in den kommenden Jahrzehnten zu verbessern.

Quick-Response Projekt: WinWas

Mit Beginn der Weihnachtszeit 2023 kam es infolge starker Regenfälle zu großflächigen Überschwemmungen, die insbesondere Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und auch Teile der norddeutschen Küste betrafen. Einzelne Landkreise lösten Katastrophenalarm aus, das Land Niedersachsen forderte über den Europäischen Zivilschutzmechanismus (UCPM) Unterstützung aus Frankreich an, die Bundeswehr ist über Amtshilfeersuchen ebenso im Einsatz wie unzählige Helfer*innen der Freiwilligen Feuerwehren, THW, den Hilfsorganisationen sowie Spontanhelfende. War die Medienberichterstattung über die Weihnachtsfeiertage sehr verhalten und bezog sich vornehmlich auf angeblichen "Sandsackklau" und damit einhergehende Debatten in den sozialen Medien über die zunehmende Aggressivität und antisozialem Verhalten, finden sich ab 02.01.2024 vermehrt Berichte über die Situation vor Ort, insbesondere im Zusammenhang mit Politker*innenbesuchen. Auch meist altbekannte Forderungen zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes werden geäußert, obwohl die Lage bislang relativ gut unter Kontrolle scheint. Vereinzelt ist auch von Verbesserungen insbesondere im technischen Hochwasserschutz zu lesen.
Die KFS führt aktuell eine projektübergreifende Quick-Response-Forschung "WinWas" durch, um die Lagebewältigung wissenschaftlich zu begleiten. Dazu gehören sowohl Expert*inneninterviews mit Akteuren des Bevölkerungsschutzes, Medienanalysen und einzelne Fallstudien zur Analyse der Bewältigung durch die Bevölkerung und deren sozialen Verhalten.

WEXICOM IV - Wetterwarnungen: von der EXtremereignis-Information zu KOMmunikation und Handlung

WEXICOM IV ist ein vom Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung (HErZ) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gefördertes interdisziplinäres Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mehrerer Forschungseinrichtungen der Freien Universität Berlin und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Mit einem inter- und transdisziplinären Ansatz der Meteorologie, Sozialwissenschaften und Psychologie trägt dieses Projekt zu einer optimalen Nutzung von Wettervorhersagen mit dem Schwerpunkt auf Unwettern und deren Warnungen bei. Das Ziel ist dabei, eine transparente und effektive Kommunikation von Risiken und Unsicherheiten für verschiedene Benutzer*innengruppen zu ermöglichen.
Das Teilprojekt der KFS (WP 3) "Reaktion der Öffentlichkeit auf Wetterwarnungen" zielt darauf ab, die Effektivität von Wetterwarnungen mit Fokus auf die Bevölkerung zu verbessern. Es werden soziokulturelle Rahmenbedingungen, ereignisbezogene, individuelle und soziale Faktoren, die sich auf die Rezeption, die Wahrnehmung und die Reaktion der Bevölkerung auf aktuelle Wetterwarnungen auswirken, untersucht, indem zwei repräsentative Quick-response-Befragungen und eine Medienrahmenanalyse durchgeführt werden. Darüber hinaus wird im Projekt die Effektivität verschiedener Wetterwarnformate mittels experimenteller Umfragen getestet. Die wiederholten Messungen über einen längeren Zeitraum liefern Informationen, um Veränderungen in der Wahrnehmung von Klima- und Wetterwarnungen zu beobachten und mögliche Gründe für diese Veränderungen zu ermitteln.

SEMSAI - Modellierung, Simulation und Prognose von reflexivem Verhalten in Epidemien: Bevölkerungsverhalten und Feedback-Effekte

Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass Prognosen auf Basis von Modellen, die nur historische Daten fortschreiben, Infektionszahlen oft überschätzen, was die öffentliche Akzeptanz solcher Vorhersagen als Basis politischer Entscheidungen schwächt. Herkömmliche Modelle berücksichtigen keine Verhaltensänderungen aufgrund von wahrgenommenen Risiken und ignorieren die Auswirkungen von Krisenkommunikation und subjektiver Wahrnehmung. Ziel von SEMSAI ist es zu erforschen, wie modellbasierte Vorhersagen so angepasst werden können, dass sie die Zukunft besser widerspiegeln, und wie sich die Kommunikation von Vorhersagen auf das Verhalten der Bevölkerung auswirkt. Die KFS untersucht in diesem Projekt Möglichkeiten, die Validität von Simulationsmodellen für schwere Infektionskrankheiten aus sozialpsychologischer Sicht zu erhöhen, indem es das Verhalten der Bevölkerung analysiert, relevante Einflussfaktoren identifiziert, bei deren Integration in Modelle unterstützt sowie die Auswirkung der Modelle auf die Bevölkerung untersucht.

CliWaC - Climate and Water under Change

Die Einstein Research Unit Climate and Water under Change (CliWaC) widmet sich als transdisziplinäre Forschungsinitiative der Berlin University Alliance (BUA) der Untersuchung wasserbezogener Risiken des Klimawandels im Raum Berlin-Brandenburg. CliWaC wird in einem innovativen methodischen Ansatz sozial- und naturwissenschaftliches sowie praktisches Fachwissen von Stakeholdern in einem inter- und transdisziplinären Projekt zusammenbringen, um Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen gegenüber Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln. Der Fokus liegt auf der Modellregion Berlin-Brandenburg. Dies macht es möglich, unterschiedliche natürliche, gesellschaftliche und politische Verhältnisse in den Blick zu nehmen – vor allem in den Interdependenzen städtischer und ländlicher Räume. Diese gehen wiederum mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Handlungsoptionen einher. Die Forschungsthemen von CliWaC umfassen dabei (i) Ökosysteme, Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen, (ii) Überschwemmungs- und Abwassermanagement und (iii) Wasserressourcenmanagement.

HoWas2021 -­ Governance und Kommunikation im Krisenfall des Hochwasserereignisses im Juli 2021

Das 18-monatige BMBF-Forschungsprojekt „HoWas2021 -­ Governance und Kommunikation im Krisenfall des Hochwasserereignisses im Juli 2021“ ist gestartet. Die KFS wird sich an dem Projekt mit einem Teilvorhaben zur Bevölkerungsschutzgovernance beteiligen. Das Gesamtvorhaben hat zum Ziel, Risikovorhersagen, Krisenkommunikation und Katastrophenmanagement bei der Bewältigung von Extremwetterlagen zu verbessern. Neben der KFS sind die RWTH Aachen (Koordination), die Universität Siegen, die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und die Universität Potsdam an dem Projekt beteiligt. Unterstützt wird das Vorhaben außerdem von Anwendern wie dem BBK, dem THW, dem DWD, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), dem Wasserverband Eifel-Rur sowie der Emschergenossenschaft/Lippeverband. Die KFS wird über Expert*inneninterviews, Metaanalysen und ausgewählten Fallstudien in den vom Hochwasser 2021 betroffenen Regionen die verschiedenen Phasen der Katastrophenbewältigung analysieren und dabei insbesondere auf die Bevölkerungsschutzorganisationen sowie die längerfristigen Wiederaufbauprozesse eingehen.

ATLAS-ENGAGE - Atlas des zivilgesellschaftlichen Engagements im Bevölkerungsschutz

Der Bevölkerungsschutz steht unter mehrfachem Anpassungsdruck: Im Zuge etwa der Globalisierung, des demographischen Wandels und dem Klimawandel verändern sich auch Gefahren- und Einsatzlagen. Gleichzeitig verändern sich Motivationsstrukturen und das Aufkommen neuer flexiblerer Engagementformen, bspw. sog. ungebundene Helfer*innen, Spontanhelfer*innen oder Digital Volunteers setzen das klassische Ehrenamt mit seinen längerfristigen Bindungsformen unter Druck. Das vom BBK geförderte Projekt ATLAS-ENGAGE zielt auf eine Meta-Analyse von Ansätzen aus Forschung und Praxis zum Umgang mit diesen Herausforderungen und zur Einbindung unterschiedlicher Engagementformen.

TSUNAMI-RISK - Multi-Risikobewertung und Kaskadeneffektanalyse in Kooperation zwischen Indonesien und Deutschland - Gemeinsame Forschung zu durch Vulkane und Hangrutschungen induzierten Tsunamis

Ziel des BMBF-geförderten Gesamtprojekts "Tsunami Risk: Multi-Risikobewertung und Kaskadeneffektanalyse in Kooperation zwischen Indonesien und Deutschland - Gemeinsame Forschung zu durch Vulkane und Hangrutschungen induzierten Tsunamis" ist es, die Funktionsweise des Tsunami-Frühwarnsystems in Indonesien zu verbessern.

Das Projekt wird vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) koordiniert und von einem Konsortium deutscher und indonesischer Forschungseinrichtungen durchgeführt. Als sozialwissenschaftliche Partnerin beobachtet und unterstützt die Katastrophenforschungsstelle den Prozess kritisch im Rahmen des Tsunami-Risk-Teilvorhabens "Wissenskulturen und Praktiken des Katastrophenrisikomanagements in Indonesien". Die Gesamtlaufzeit beträgt drei Jahre, bis einschließlich Februar 2023.

INCREASE - Inklusives und integriertes Multi-Gefahren-Risikomanagement und Freiwilligenengagement zur Erhöhung sozialer Resilienz im Klimawandel

Das INCREASE-Projekt ist ein vom BMBF-gefördertes Verbundvorhaben. Die KFS koordiniert die Kooperationen des Konsortiums, das etwa 20 Partnereinrichtungen aus Wissenschaft, Technik und Praxis umfasst.
Das Hauptziel des Verbundprojektes INCREASE besteht darin, ein skalierbares, multisektorales, alle Interessengruppen einschließendes und risikosensitives Notfall- und Katastrophenrisikomanagement (KRM) zu fördern. Neben der Analyse und Bewertung von Gefahren und Risiken sowie den zugrundeliegenden sozialen und kulturellen Kontextbedingungen werden Anpassungs- und Transformationsfähigkeiten für die städtische Resilienz gestärkt. Ein vergleichender Ansatz intensiviert einen langfristigen Austausch und gegenseitiges Lernen auf allen Ebenen zwischen Akteur*innen im Bereich des KRM.
Im Teilprojekt „Integriertes Katastrophenrisikomanagement (IKRM) und Steigerung der Resilienz der Bevölkerung in Zeiten von Covid-19 und Klimawandel“ analysiert die KFS die sozio-kulturellen Risikobedingungen und spezifische Resilienzen und Vulnerabilitäten. Unter Berücksichtigung sich verändernder – sozial, politisch und meteorologisch zu denkender – Klimata wird ein skalierbares Rahmenkonzept für IKRM entwickelt. Die Kooperation versteht sich auch als Beitrag zu verbessertem Katastrophenschutz im Sinne des UN-Sendai-Abkommens (SFDRR).

RESIK - Resilienz und Evakuierungsplanung für sozioökonomische Infrastrukturen im medico-sozialen Kontext (abgeschlossen)

Ziel des Verbundprojektes RESIK ist es, Potentiale zur Stärkung der Resilienz kritischer Infrastrukturen am Beispiel Krankenhaus zu identifizieren und ihre Anfälligkeit gegenüber Störungen der regulären Abläufe in komplexen Lagen zu reduzieren.
Betrachtet werden Evakuierungen in verschiedenen Gefahrenlagen mit Fokus auf Hochwassersituationen und kaskadierende Eskalationsstufen. Wesentliche Aspekte in derartigen Lagen sind eine zügige Evakuierung und die Aufrechterhaltung einer adäquaten medizinischen Versorgung.
Im Teilprojekt der KFS „Resilienz und Evakuierung von Einrichtungen mit besonderen Bedarfen (RESCUE)“ wird ein mehrstufiges Analysemodell entlang des Evakuierungszyklusses zur Erstellung von Konzepten zur Rückkehr in die Normalversorgungssituation auch unter Berücksichtigung von psychologischen und sozialen Aspekten entwickelt.

WEXICOM III - Wetterwarnungen: von der EXtremereignis-Information zu KOMmunikation und Handlung (abgeschlossen)

WEXICOM III ist ein vom Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung (HErZ) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gefördertes interdisziplinäres Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mehrerer Forschungseinrichtungen der Freien Universität Berlin und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Mit einem inter- und transdisziplinären Ansatz der Meteorologie, Sozialwissenschaften und Psychologie trägt dieses Projekt zu einer optimalen Nutzung von Wettervorhersagen, mit dem Schwerpunkt auf Unwettern und deren Warnungen, bei. Das Ziel ist dabei, eine transparente und effektive Kommunikation von Risiken und Unsicherheiten für verschiedene Benutzergruppen zu ermöglichen.

Quick-Response-Forschung zu SARS-CoV-2 (abgeschlossen)

Die Katastrophenforschungsstelle reagiert auf die aktuelle SARS-CoV-2-Lage mit verschiedenen Quick-Response-Forschungen und Science-Outreach-Aktivitäten: Erstens wird eine Analyse von Quarantäneeinrichtungen mit ExpertInneninterviews sowie eine quantitative Befragung der HelferInnen durchgeführt. Hier geht es um Erfahrungen der Einsatzkräfte mit dieser für nationale Verhältnisse ungewohnten Situation. Zweitens findet eine quantitative Bevölkerungsbefragung statt, die sich mit Ängsten und Sorgen, Vulnerabilitäten und (Informations-) Bedürfnissen beschäftigt. Drittens werden Aspekte der SARS-CoV-2-Lage im Projekt BEPAL berücksichtigt, in dem die Einbindung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland, Österreich und Italien im Kontext dieser grenzüberschreitenden Lage untersucht werden. Viertens können Studierende ihre Hausarbeiten zur aktuellen Lage schreiben. Prof. Voss bietet regelmäßig webbasierte Q&A-Sessions an, in der verschiedene Inputs zu unterschiedlichen Themenfeldern rund um Covid-19 vorgestellt und aktuelle Entwicklungen erläutert werden. Die TeilnehmerInnen haben zudem die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen. Für weitere Informationen steht der E-Mail-Verteiler https://lists.fu-berlin.de/listinfo/covid-19-info#subscribe zur Verfügung.

WAKE - Migrationsbezogenes Wissensmanagement für den Bevölkerungsschutz der Zukunft (abgeschlossen)

Die Flüchtlingssituation 2015/2016 war für viele im Bevölkerungsschutz tätige Hilfsorganisationen eine der größten flächendeckenden Einsatzlagen überhaupt.
Bei deren Bewältigung wurden neue Erfahrungen gesammelt sowie vorhandene Wissensbestände und Abläufe an die konkreten Erfordernisse angepasst. Um dieses Wissen zu konservieren, mit internationalen Wissensbeständen anzureichern und zukünftig in anderen Szenarien anwenden zu können, muss es systematisch zusammengeführt, strukturiert und aufbereitet werden.

INCI - Internationales Netzwerk für kollektive Intelligenz in Lateinamerika und der Karibik (abgeschlossen)

Das INCI-Projekt ist ein interinstitutionelles Forschungs- und Implementierungsprojekt auf dem Gebiet der Planungs- und Bauwissenschaften mit dem Ziel, Innovationen im Bereich "Nachhaltigkeit" durch die Identifizierung und Formulierung kleinräumiger, klimapositiver Planungsmethoden zu verbessern, die zur nachhaltigen Entwicklung der städtischen und ländlichen Strukturen von morgen beitragen, insbesondere im Einklang mit traditionellen Bauweisen: den kollektiven Intelligenzen (Collective Intelligences: CI).

Ausgehend von und mit Sitz in der Stadt Havanna soll sich das Netzwerk INCI zu einer Wissensplattform für nachhaltiges Bauen durch CI entwickeln, die lokales und regionales Know-how integriert und verfügbar macht, Innovationen an den Zieluniversitäten fördert, Universitätscurricula dekolonisiert und möglicherweise neue Ansätze in der Berufsausbildung unterstützt.

BePal - Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz durch den Zivil- und Katastrophenschutz in Pandemielagen am Beispiel SARS-CoV-2 (abgeschlossen)

Der gesundheitliche Bevölkerungsschutz spielt eine maßgebliche Rolle bei der Bewältigung SARS-CoV-2-Pandemie. Unterstützung erfährt der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in der Situation v.a. durch Institutionen und Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes (Feuerwehren, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen). Ziel des Forschungsvorhabens (Laufzeit 12 Monate) ist die Analyse der Kapazitäten und Potenziale der Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes im Kontext des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes im Falle einer Pandemie am Beispiel SARS-CoV-2. Das Projekt BePal wird im Rahmen der Gesundheitsforschung des BMBF-Förderaufrufs zur Erforschung von COVID-19 im Zuge des Ausbruchs von Sars-CoV-2 (Rapid-Response Modul) als Teil der ELSA-Forschung gefördert.

Soziale Kohäsion im Klimawandel (Definitionsprojekt) (abgeschlossen)

Der Klimawandel ist ein Phänomen, das in viele verschiedenen Richtungen, nicht zuletzt auch auf die soziale Kohäsion wirken kann. Zum einen stehen Gesellschaften physisch durch die Kombination sich verändernder Umweltbedingungen und zum anderen sozial entlang von Klimawandeldiskursen und Verteilungskonflikten unter Druck. Gleichzeitig ist soziale Kohäsion eine zentrale Ressource, um Klimawandelproblematiken zu begegnen.

Kophis - Pflege- und Hilfsbedürftige im Katastrophenfall (abgeschlossen)

Das Verbundprojekt KOPHIS befasst sich mit der Frage, wie die Resilienz von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen in Privathaushalten im Katastrophenfall gestärkt werden kann und wie zu diesem Zweck Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Pflegedienste und zivilgesellschaftliche Akteure stärker verzahnt werden können. Das Teilprojekt der KFS entwickelt dabei ein Szenarien basiertes und auf katastrophalen Prozess gerichtetes Verständnis der Unterstützungsbedarfe und Resilienzpotentiale besonders Hilfe- und Pflegebedürftiger.

WEXICOM II - Wetterwarnungen: von der EXtremereignis-Information zu KOMmunikation und Handlung (abgeschlossen)

WEXICOM ist ein vom Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung und Deutschen Wetterdienst gefördertes interdisziplinäres Forschungsprojekt in Zusammenarbeit zwischen der Freien Universität Berlin, dem Deutschen Komitee für Katastrophenvorsorge e.V., dem Forschungsforum Öffentliche Sicherheit sowie dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Mit einem inter- und transdisziplinären Ansatz der Meteorologie, Sozialwissenschaften und Psychologie trägt dieses Projekt zu einer optimalen Nutzung von Wettervorhersagen, mit dem Schwerpunkt auf Unwettern und deren Warnungen, bei. Das Ziel ist dabei, eine transparente und effektive Kommunikation von Risiken und Unsicherheiten für verschiedene Benutzergruppen zu ermöglichen.

FloodEvac - Katastrophenkulturen. Vulnerabilität, Warnung und Evakuierung bei Hochwassern und kulturelle Bedingungen effektiver Katastrophenbewältigung (abgeschlossen)

Das Verbundprojekt FloodEvac entwickelt einen Beitrag zur Optimierung des Bevölkerungsschutzes im Falle von Hochwasserereignissen in Deutschland und Indien. Im Teilvorhaben „Katastrophenkultur“ entwickelt die Katastrophenforschungsstelle ein Rahmenkonzept zur Untersuchung von Katastrophenkultur(en) mit einem besonderen Fokus auf klimabeeinflusste Gefahren und überprüft sowie erweitert dieses im Rahmen empirischer Hochwasserstudien in Deutschland und Indien. Zudem werden Grundlagen zur kultursensitiven Entwicklung und Implementation technischer Lösungen im Katastrophenschutz erarbeitet. Die Ergebnisse tragen dazu bei ein vertieftes Verständnis der kulturellen Grundlagen und der Funktionsbedingungen der heterogenen organisierten Katastrophen(schutz)kulturen in Bundesrepublik Deutschland und Indien zu erlangen.

INVOLVE - INitiate VOLunteerism to counter VulnErability (abgeschlossen)

Das Verbundprojekt INVOLVE untersucht Vulnerabilität sowie Resilienz und freiwilliges Engagement kulturvergleichend in Deutschland und Indien. Im Teilvorhaben „Transdisziplinäre Integrative Vulnerabilitäts- und Resilienzbewertung und freiwilliges Engagement auf Milieuebene“ (TIV-MILIEU) entwickelt die Katastrophenforschungsstelle ein integratives und transdisziplinäres Rahmenkonzept zur Bewertung von Vulnerabilität und Resilienz gegenüber Extremereignissen, das konkret auf die Förderung freiwilligen Engagements im Kontext der Katastrophenvorsorge und -bewältigung ausgerichtet ist. Hierbei stehen konkrete, milieubedingte Ursachen und Wirkungen in verschiedenen sozialräumlichen Einheiten im Mittelpunkt der Untersuchungen. Die gewonnen Erkenntnisse dienen der Entwicklung, Evaluierung und Verbesserung von Strategien und Trainings für Endanwender im Katastrophenmanagment.

REVISE - Integriertes Katastrophenrisikomanagement und Einbindung freiwilliger Helfer*innen zur Katastrophenvorsorge in Teheran (Definitionsprojekt) (abgeschlossen)

Als transdisziplinäres Forschungsvorhaben soll REVISE die Lücken zwischen alltäglicher Gefahrenabwehr und dem Katastrophenrisikomanagement im Iran adressieren, indem es in Deutschland erprobte Instrumente des Integrierten Katastrophenrisikomanagements (IKRM) für den iranischen Kontext anhand der Szenarien Gebäudeeinsturz und schweres Erdbeben überarbeiten und dabei freiwilliges Engagement als zentrale Ressource und Bindeglied eines aufwuchsfähigen Bevölkerungsschutzes untersuchen wird.

Traditionelles Watershedmanagement in Sri Lanka - Lebensbedingungen und Vulnerabilität im Klimawandel (abgeschlossen)

Das Projekt untersucht zum einen die natürlichen, sozioökonomischen und epistemologischen Grundlagen traditioneller Wasserspeichersysteme und zum anderen, welche Bedeutung diese für die moderne Wasserbewirtschaftung in Sri Lanka haben: Wie sind die über 2000 Jahre alten Techniken in das landschaftliche Gleichgewicht und die sozio-ökonomischen Lebensbedingungen integriert, welches traditionelle Wissen ist mit dieser Bewirtschaftungsform verbunden und wie wirken sich neue Wasserbewirtschaftungsformen, sozio-ökonomische und klimatische Veränderungen auf dieses traditionelle System aus? Die KFS berät
das Projekt zu soziokulturellen Fragen, insbesondere hinsichtlich der Vulnerabilität (also der Verletzlichkeit der Menschen gegenüber unterschiedlichen Gefahren und Veränderungen) und der Belastbarkeit tradierter sozial-ökologischer- und physischer Systeme (Resilienz)

KatFlucht - Forschung zu Katastrophenschutz, Flucht und Flüchtlingsbetreuung (abgeschlossen)

Als sich im Sommer 2015 abzeichnete, dass in den kommenden Monaten eine bisher nicht dagewesene Anzahl an geflüchteten Menschen in Deutschland Schutz suchen werden, waren Behörden, Kommunen und zu allererst die Organisationen des Katastrophenschutzes aufgerufen, sich um die Sicherstellung der Betreuung der Geflüchteten zu kümmern. Durch die Aktivierung dieser Strukturen ohne einen eigentlichen Katastrophenalarm auszurufen, wurde das Thema auch eines der Katastrophenforschung und der Organisationen des Katastrophenschutzes. Gerade die Langfristigkeit der Betreuungssituation und die extrem heterogenen Bedürfnisse der zu betreuenden Menschen ermöglichen Erkenntnisse auch für einen „klassischen“ Katastrophenschutzeinsatz.

VERSS - Aspekte einer gerechten Verteilung von Sicherheit in der Stadt (abgeschlossen)

Das Verbundprojekt 'Aspekte einer gerechten Verteilung von Sicherheit in der Stadt (VERSS)' untersucht die gerechte(re) Verteilung von Sicherheit sowie der Balance von Sicherheit und Freiheit in der Stadt. Die Katastrophenforschungsstelle (KFS) setzt sich im Teilprojekt „Vulnerabilität und Sicherheit in der gerechten Stadt“ das theoretische und empirische Ziel, ein differenziertes Verständnis des milieuspezifischen Vulnerabilitäts- und Sicherheitsempfindens sowie der ressourcenbezogenen Vulnerabilität auf der einen Seite und Risikoeinschätzungen durch die BOS auf der anderen Seite zu erhalten. Besondere Berücksichtigung finden dabei sicherheitsbezogene Segregationsprozesse in der Stadt. Praktisches Ziel des Teilprojektes ist, auf Grundlage der theoretischen und empirischen Analysen ein Bürgerbeteiligungsverfahren zur Aushandlung von der gerechter(en) Verteilung von Sicherheit in der Stadt zu entwickeln.

ENSURE - Verbesserte Krisenbewältigung im urbanen Raum durch situations-bezogene Helferkonzepte und Warnsysteme – ENablement of Urban Citizen SUpport for Crisis Response (abgeschlossen)

Das Teilprojekt „Bevölkerungsverhalten und Szenarienentwicklung“ setzt in der ersten Phase nach dem Eintritt einer Krise bzw. Katastrophe an, in der die Menschen noch auf sich allein gestellt sind, Hilfe von außen, insbesondere professionelle Hilfe also noch nicht eingetroffen ist – die sogenannte Isolationsphase. Das Hauptziel dieses Vorhabens ist vor diesem Hintergrund ein vertieftes, auf konkrete Szenarien bezogenes Verständnis des menschlichen Verhaltens in der Isolationsphase.

Soft Parts - Soziale Bestimmungsgründe der Sicherheit am Flughafen (abgeschlossen)

Der Untersuchungsschwerpunkt des von der Katastrophenforschungsstelle bearbeiteten Teilprojektes "Training und Lernen in „High-Reliability Organisationen“ (HRO), Netzwerken und kritischen Infrastrukturen" liegt auf der Erforschung von Kommunikations- und Lernprozessen am Flughafen als einer „High Reliability Organization“ (HRO). Beleuchtet werden ebenso die Arbeitsmotivation und Vorschriftenakzeptanz - als wesentliche Voraussetzungen für gelingende Kommunikation und erfolgreiches Lernen - aus einer arbeitswissenschaftlichen Perspektive.

OrgaStudieSH - Steuerungsmöglichkeiten für einen zukunftsfähigen Katastrophenschutzdienst in Schleswig-Holstein unter den Gesichtspunkten der Ehrenamtlichkeit sowie veränderter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen (abgeschlossen)

Die vom Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten Schleswig-Holstein finanzierte / beauftragte Organisationsstudie „Steuerungsmöglichkeiten für einen zukunfts- und leistungsfähigen Katastrophenschutzdienst in Schleswig-Holstein unter den Gesichtspunkten der Ehrenamtlichkeit sowie veränderter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen“ untersuch t die künftige Aufrechterhaltung und Struktur des Katastrophenschutzes in Schleswig-Holstein angesichts sich wandelnder gesellschaftlicher und finanzieller Rahmenbedingungen sowie sich verändernden Bedrohungslage.

ANiK - Alpine Naturgefahren im Klimawandel - Deutungsmuster und Handlungspraktiken vom 18.-21. Jahrhundert (abgeschlossen)

Im Teilprojekt "Naturdeutungen im Wandel/Koordination", wird der Wandel von Deutungsmuster und Handlungspraktiken im Alpinen Naturgefahrenmanagement seit dem 18. Jahrhundert untersucht. Ziel des Vorhabens ist es, die historische Bedingtheit der herrschenden Deutungsmuster und Handlungspraktiken zu verdeutlichen, gesellschaftliche Umweltverhältnisse auf Denk- und Handlungsblockaden zu prüfen und alternative Entwicklungspfade mit Blick auf die Herausforderungen durch den Klimawandel zu identifizieren.

SecuRail - Sicherheit im Personennahverkehr (abgeschlossen)

Die Katastrophenforschungsstelle (KFS) analysiert in diesem Projekt aus sozialwissenschaftlicher Perspektive Gefahrenarten im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs, sie untersucht Möglichkeiten, Grenzen und ungewollte Nebenwirkungen des Einsatzes von automatisierten Alarmierungssystemen und fokussiert in einem weiteren Schritt das menschliche Verhalten von Passagieren in verschiedenen, für die Reisenden bedrohlichen Situationen. Hierzu wird ein Katalog potentieller Risiken und Gefahren erarbeitet, der zentrale Situationsmerkmale (Vorbedingungen, typische Verläufe, (ungewollte und gewollte) Auswirkungen von Handlungen) wichtige Einflussfaktoren, kontextspezifische Reaktionsmaßnahmen sowie beteiligte Akteurskonstellationen umfasst.

BaSiD - Sicherheiten, Wahrnehmungen, Lagebilder, Bedingungen und Erwartungen - Ein Monitoring zum Thema Sicherheit in Deutschland (abgeschlossen)

Das Gesamtprojekt BaSiD untersucht Sicherheit als vielschichtiges und multidimensionales Problem und bezweckt die Erstellung eines Barometers zu objektivierten und subjektiven Sicherheiten in einem interdisziplinären Verbund. Das Sicherheitsbarometer fokussiert sich auf Wahrnehmungen, Erwartungen und Gefühle zu Sicherheit in den Phänomenbereichen Kriminalität, Terrorismus, Naturkatastrophen und technische Großunglücke. An der KFS wurde das Teilprojekt "Risikoattribuierung im Raum bei Katastrophen und technischen Großunglücken (RisikoRaum)" bearbeitet.