KatFlucht - Forschung zu Katastrophenschutz, Flucht und Flüchtlingsbetreuung (abgeschlossen)
Katastrophenforschungsstelle (KFS)
KFS-internes Projekt
Als sich im Sommer 2015 abzeichnete, dass in den kommenden Monaten eine bisher nicht dagewesene Anzahl an geflüchteten Menschen in Deutschland Schutz suchen werden, waren Behörden, Kommunen und zu allererst die Organisationen des Katastrophenschutzes aufgerufen, sich um die Sicherstellung der Betreuung der Geflüchteten zu kümmern. Durch die Aktivierung dieser Strukturen ohne einen eigentlichen Katastrophenalarm auszurufen, wurde das Thema auch eines der Katastrophenforschung und der Organisationen des Katastrophenschutzes. Gerade die Langfristigkeit der Betreuungssituation und die extrem heterogenen Bedürfnisse der zu betreuenden Menschen ermöglichen Erkenntnisse auch für einen „klassischen“ Katastrophenschutzeinsatz.
Das Projekt orientiert sich an der Quick-Response-Forschung, so dass in einer frühen Phase Interviews mit Expert*innen aus dem Bereich des Katastrophenschutzes geführt wurden, die in der Flüchtlingsbetreuung in Notunterkünften aktiv waren bzw. noch sind. Im Rahmen einer Auftragsstudie wurden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz Bedürfnisse und Selbsthilfepotenziale von Geflüchteten in einer Berliner Notunterkunft erforscht sowie Workshops für und mit Katastrophenschutzorganisationen durchgeführt.
Die Erkenntnisse wurden Hilfsorganisationen zur Verbesserung der Betreuungssituation zur Verfügung gestellt. Sie dienen darüber hinaus der Evaluation und Analyse der neuen Herausforderungen, vor die der Katastrophenschutz in Zukunft sowie in langanhaltenden und flächendeckenden Lagen gestellt sein wird. Das Szenario „Betreuung von Geflüchteten in Notunterkünften“ kann daher hilfreiche Erkenntnisse für klassische Katastrophenschutzeinsätze bieten.
Schwerpunkte:
1. Bedürfniserhebung, Vulnerabilität und Resilienz Geflüchteter in Notunterkünften
2. Katastrophenschutz und Krisenmanagement