Wetterwarnungen: von der EXtremereignis-Information zu KOMmunikation und Handlung (WEXICOM III) (abgeschlossen)
Katastrophenforschungsstelle (KFS)
WEXICOM ist ein vom Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung (HErZ) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gefördertes interdisziplinäres Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mehrerer Forschungseinrichtungen der Freien Universität Berlin und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Mit einem inter- und transdisziplinären Ansatz der Meteorologie, Sozialwissenschaften und Psychologie trägt dieses Projekt zu einer optimalen Nutzung von Wettervorhersagen, mit dem Schwerpunkt auf Unwettern und deren Warnungen, bei. Das Ziel ist dabei, eine transparente und effektive Kommunikation von Risiken und Unsicherheiten für verschiedene Benutzergruppen zu ermöglichen.
Das Teilprojekt an der KFS (WP 4) identifiziert und bewertet Kriterien für die Wahrnehmung, Bewertung und Nutzung von Wetterrisiken und -warnungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen, Bedarfe und Nutzungsgewohnheiten innerhalb der heterogenen Bevölkerung.
Soziale Bedingungen wie Bildung, Alter, Bildung, Geschlecht, Einkommen, Gesundheit oder Herkunft prägen nicht nur das Alltagsverhalten von Menschen, sondern auch die Wahrnehmung und Reaktion auf wetterbedingte Gefahren. Gleichzeitig sind Menschen aufgrund sozialer und räumlicher Faktoren in unterschiedlichem Ausmaß Wetterrisiken ausgesetzt; entsprechend unterschiedlich sind die Bereitschaft, Möglichkeiten und Strategien, die Menschen an- bzw. aufwenden, um sich vor Wettergefahren zu schützen. Das explorative Teilprojekt der KFS untersucht, wie Warnungen auf diese unterschiedlichen Lebensverhältnisse bedarfsgerecht ausgerichtet werden können, um mit bestimmten Informationen jene Menschen zu erreichen, die diese benötigen, und ihnen zugleich Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die für diese Menschen auch wirklich wichtig und zugleich umsetzbar sind. Ziel ist eine bedarfsgerechte Kommunikation von Wetterwarnungen an spezifische Subgruppen innerhalb der heterogenen Bevölkerung, indem die individuelle alltägliche Handlungs- und Entscheidungskriterien bezüglich Wettergefahren berücksichtigt und in adäquate Warnkommunikationsformate übertragen werden. Im Zentrum des Projektes stehen eine Literaturstudie, Workshops mit der Bevölkerung, eine deutschlandweite repräsentative quantitative Bevölkerungsbefragung, sowie die Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur nutzer(gruppen)spezifischen Kommunikation von Wetterwarnungen.