Dem Klimawandel auf der Spur
Hintergrund und Inhalt
Anlässlich der Weltklimakonferenz in Montreal, zu Beginn der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wird die Bedeutung der aktuellen Forschungsergebnisse einer Expedition der Freien Universität Berlin für das Verständnis des Klimawandels erörtert. Die Expedition führte in das Hochgebirge von Ladakh, Nordindien, mit dem Ziel, Seesedimente zu erbohren und als Klimaarchiv zu nutzen. In dieser Region treffen zwei große planetare Windsysteme – Westwindsystem und asiatischer Monsun – aufeinander, die das globale Klimasystem entscheidend steuern. Von den Niederschlägen, die der Monsun mit seinen Luftmassen nach Süd- und Südostasien transportiert, sind über eine Milliarde Menschen abhängig. Die Forscher beschäftigt die Frage, wie dieses System in der Vergangenheit die Umwelt und damit die Lebensgrundlagen des Menschen steuerten und wie sich diese Prozesse in der Zukunft fortsetzen werden. An der Einflussgrenze der Systeme – und dort liegt Ladakh – zeigt sich der Klimawandel am deutlichsten, und er ist dramatisch. Auch wenn die Forschung am Klimasystem längst nicht abgeschlossen ist, gibt es dennoch ausreichend Belege, dass der Mensch den Klimawandel signifikant verstärkt. Die Politik ist gefordert, sich der womöglich größten Herausforderung der Menschheit mit Nachdruck und Nachhaltigkeit zu stellen.