Spotlight auf die Schiaparelli – Landestelle
Am 14. März 2016 startete die europäische Mission ExoMars 2016. Das Landemodul Schiaparelli und der Trace Gas Orbiter (TGO) sollen im Oktober 2016 den Mars erreichen. Mitarbeiter der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung der Freien Universität Berlin erstellten ein Mosaik von Schiaparelli‘s Landestelle aus Bilddaten der hochauflösenden Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Raumsonde Mars Express. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgte am DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof.
Schiaparelli, das Entry, Descent and Landing Demonstrator Module (EDM) der ExoMars 2016 Mission der ESA, soll am 19. Oktober 2016 auf der Marsoberfläche landen. Drei Tage vorher wird das EDM vom Trace Gas Orbiter getrennt. Der Landeanflug von Schiaparelli wird durch Aerobraking, Fallschirme und ein Schubdüsensystem unterstützt. Auf der Marsoberfläche werden verschiedene Sensoren an Bord von Schiaparelli Wind-, Feuchtigkeits-, Druck- und Temperaturmessungen durchführen, und elektrische Felder messen. Aus diesen Messungen sollen neue Erkenntnisse zur Entstehung von Staubstürmen auf dem Mars gewonnen werden.
Schiaparelli Landestelle Perspektive
Die Landestelle von Schiaparelli wird in diesem HRSC-Mosaik von Meridiani Planum im südlichen Hochland des Mars als Ellipse dargestellt, die 100 km in Ost-West-Richtung und 15 km in Nord-Süd-Richtung misst. Die Umgebung der Landestelle ist relativ flach und eben, und wurde aufgrund von Sicherheitsaspekten ausgewählt.
Schiaparelli Landestelle Farbaufsicht
Der Einschlagskrater südöstlich der Landeellipse heißt Endeavour, und wird vom Rover Opportunity seit 2011 erforscht. Opportunity und sein baugleicher Rover Spirit wurden 2003 von der NASA zum Mars geschickt. Spirit operierte bis 2010 am Krater Gusev auf der Marsoberfläche, Opportunity dagegen ist noch immer in Betrieb und untersucht im Moment Tonsedimente am westlichen Rand des Endeavour Kraters. Der Rover entdeckte auch Dünenfelder im Krater die durch Wind und Staubstürme bewegt werden. Sulfate und Tone die vor Ort und aus dem Orbit detektiert wurden stehen möglicherweise im Zusammenhang mit der Aktivität von Wasser an der Oberfläche und im Boden. Zusätzlich deuten feinkörnige Gesteine in Meridiani Planum auf die zeitweise Wirkung eines flachen Gewässers hin.
Schiaparelli Landestelle Farbkodiertes Höhenmodell
Bildverarbeitung und das HRSC-Experiment auf Mars Express
Das Mosaik wurde aus vier einzelnen Orbitstreifen zusammengesetzt (2064, 2075, 2086, 8423). Der Bildausschnitt liegt etwa bei 352,5°-356,5° östlicher Länge und 4,5° südlicher bis 0,5° nördlicher Breite. Das Farbmosaik wurde aus dem senkrecht auf die Marsoberfläche gerichteten Nadirkanal und den Farbkanälen der HRSC erstellt, die perspektivische Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die in Regenbogenfarben kodierte Aufsicht beruht auf einem digitalen Geländemodell (DTM) der Region, von dem sich die Topographie der Landschaft ableiten lässt. Der Referenzkörper für das HRSC-DTM ist eine Marskugel.
Mapserver
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Bildrechte
Images: ESA/DLR/FU Berlin, CC BY-SA 3.0 IGO
Animation: ESA/DLR/FU Berlin, CC BY-SA 3.0 IGO
Musik: RudySeb, CC BY-SA 2.0, und Adrian Neesemann
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Die High Resolution Stereo Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik GmbH). Das Wissenschaftsteam unter Leitung des Principal Investigators (PI) Prof. Dr. Ralf Jaumann besteht aus 52 Co-Investigatoren, die aus 34 Institutionen und 11 Nationen stammen. Die Kamera wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben.