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Schichtsilikate als Hinweis auf eine bewohnbare Umgebung in der Vergangenheit?

Die Region gilt als einer der vielversprechendsten Orte für die Suche nach vergangenem und gegenwärtigem Leben auf dem Roten Planeten. In und um den Ausflusskanal Mawrth Vallis finden sich hell- und dunkel gefärbte Ablagerungen. Die hellen Materialien sind die am weitesten verbreiteten Aufschlüsse von Schichtsilikaten auf dem Mars und bilden an manchen Stellen eine bis zu 200 m dicke Ablagerung. Über den Tonen liegt eine dunkle Decksteineinheit, die vermutlich vulkanischen Ursprungs ist. Untersuchungen mit dem Spektrometer OMEGA (Observatoire pour la Minéralogie, l'Eau, les Glaces et l'Activité) ebenfalls an Bord von Mars Express führten zu einem besseren Verständnis der eisen-/magnesium- und aluminiumreichen Tonminerale. Darüber hinaus wurden sulfathaltige Ablagerungen auf dem Kanalboden von Mawrth Vallis identifiziert. Neben der Mineralogie bietet die großflächig zu beobachtende Schichtung der hellen Gesteine eine besondere Möglichkeit, Ablagerungsumgebungen und auch die Klimageschichte des Mars zu untersuchen. Die Schichtsilikate auf dem Mars könnten auf eine Oberflächenveränderung durch wässrige Aktivität hindeuten und einen Hinweis auf eine bewohnbare Umgebung in der Vergangenheit geben. Einst floss flüssiges Wasser durch Mawrth Vallis und existierte auf der Oberfläche vermutlich bis vor 3,6 Milliarden Jahren. Möglicherweise haben sich sogar Spuren von Mikroben in den Felsen erhalten, die durch das darüber liegende Deckgestein vor Strahlung und Erosion geschützt waren. Astrobiologen haben großes Interesse an dieser Region des Mars.