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Der Einfluss vulkanischer und glazialer Prozesse

Arsia Mons ist ein riesiger Schildvulkan und der südlichste der drei Tharsis-Montes-Vulkane. Er hat einen Basisdurchmesser von 435 Kilometern und erhebt sich mehr als neun Kilometer über die umliegenden Ebenen. Sein Krater, der beim Einsturz der entleerten Magmakammer im Inneren des Vulkans entstanden ist, ist mit knapp 14.500 Quadratkilometer Fläche – das ist fast so groß wie das Bundesland Thüringen – der größte von allen Vulkanen auf dem Mars.

Darüber hinaus besitzt Arsia Mons eine sogenannte „Aureole“. Dabei handelt es sich um weitläufige Ablagerungen ehemaliger Gletscher, die einst den Fuß des Berges bedeckt haben und, wie bei Gletschern auf der Erde, unter dem Druck des Eigengewichts die Abhänge langsam herabgeflossen sind. Solche Spuren ehemaliger Vergletscherung in Form von Aureolen stellen ein gemeinsames Merkmal der Tharsis Montes dar. Am Arsia Mons bedeckt sie mehr als 100.000 Quadratkilometer und umfasst damit eine Fläche so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Die Aureole ist aber nur an der nordwestlichen Flanke des Vulkans ausgebildet. Gründe dafür könnten gravitative und klimatische Ursachen sein. Die Nordwestseite der Tharsis-Vulkane könnte bevorzugt sein, weil sie durch die Kombination von vulkanischen Aktivitäten und der Marsrotation eine höhere Wahrscheinlichkeit für Hangrutschungen aufweist. Die Rotation des Mars kann dazu führen, dass die vulkanischen Hänge asymmetrisch belastet werden, was Hangrutschungen und die Bildung von Aureolen begünstigt.

Außerdem könnten die vorherrschenden Windmuster auf dem Mars ebenfalls eine Rolle spielen, indem sie Erosionsmaterial und pyroklastische Ablagerungen (das Ergebnis explosionsartiger, sehr heißer Auswürfe aus geschmolzenem Gestein und heißen Gasen, die mit hoher Geschwindigkeit die Vulkanflanken hinabrasen) bevorzugt in nordwestliche Richtung transportieren und ablagern, was zur Entstehung der Aureolen führt. Auf dem Bild sind zwei charakteristische Hauptmerkmale der Aureole zu erkennen: ein hügeliges Terrain, das den zentralen Teil der Struktur bildet, und ein Gebiet mit erstarrten Fließstrukturen, das Teile des hügeligen Terrains verdeckt.