Dünen von Fatmassa
Wir studierten an mehreren Lokalitäten nahe Fatmassa / Fitnasah einen Dünenkomplex an der Spitze der Kebili-Halbinsel. An den nordwestlichen Ausläufern der kleinen Ortschaft begrenzen Dünen (bei 33°47'45.45"N, 8°44'39.41"E) die Dattelpalmpflanzungen. Diese sind semiaktive rezente Longitudinaldünen, die aus feinkörnigen Dolomitkörnern bestehen und aufgrund ihres Kontakts mit dem Grundwasser bereits oberflächlich verfestigt sind.
Abb. 9-3-1: Blick entlang einer Longitudinaldüne nahe des westlichen Ortsendes von Fatmassa. Die Düne ist oberflächlich deutlich zementiert; stellnweise bricht man beim Begehn nicht mehr ein. Krusten brechen jedoch leicht, wenn - wie hier im Bild - der unterlagernde lose Sand entzogen wird.
Eine Sandprobe zeigt deutlich die auf der guten Spaltbarkeit des Dolomits beruhenden blockigen Kornformen.
Abb. 9-3-2: Nahaufnahmen vom Dünensand von Fatmassa. Im Bild links sind gut die nur aus einigen Dutzend Körnern bestehenden verfestigten "Nester" zu erkennen, die allmählich zusammenwachsen. Rechts: Nahaufnahme. Glaskugel ist 200µm im Durchmesser.
Besser verfestigte, ebenfalls leicht absandende Dünensande sind in Erosionshügeln nahe der Verbindungsstraße, die nach Norden aus Fatmassa herausführt, aufgeschlossen (33°48'4.37"N, 8°45'14.42"E). Diese sind als „versteinerte Dünen von Fatmassa“ ein beliebter Touristenstopp "bizarrer Felsformationen" an der äußersten Spitze der Kebili-Halbinsel. Für die „Fachleute“ bieten sie darüberhinaus Gelegenheit, Schrägschichtungshierarchien, fossile Trockenbodenbildung und Permeabilitätsbarrieren in äolischen Gesteinen aus der Nähe und in 3-D zu studieren.
Abb. 9-3-3: "Versteinerte Dünen von Fatmassa" am nördlichen Ausgang des gleichnamigen Dorfes. Eine geteerte Verbindungsstraße verbindet das Dorf mit der Umgehungsstraße und macht die Lokalität leicht zugänglich.