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Dezember 2023

Abbildung 1: Durch das einsammeln der Stationen Auslesen der Speicherkarte haben wir die Speicherkarte auslesen und Daten auffüllen können.

Abbildung 1: Durch das einsammeln der Stationen Auslesen der Speicherkarte haben wir die Speicherkarte auslesen und Daten auffüllen können.

Abbildung 2: Auf dieser interaktiven Karte ist der Temperaturunteschied von KGA- und Stadt-Stationen ersichtlich.

Abbildung 2: Auf dieser interaktiven Karte ist der Temperaturunteschied von KGA- und Stadt-Stationen ersichtlich.

Abbildung 3: Zeigt die interpolierte mittlere Nachttemperatur mit Daten vom Deutschen Wetterdienst, dem UCON Netzwerk sowie Daten von Netatmo.

Abbildung 3: Zeigt die interpolierte mittlere Nachttemperatur mit Daten vom Deutschen Wetterdienst, dem UCON Netzwerk sowie Daten von Netatmo.

Am 17.11. fand unsere Abschlussveranstaltung des Projektes OpenUCO statt. Wir haben uns sehr über die rege Teilnahme und das Interesse gefreut und möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken! Auch für alle, die nicht dabei sein konnten, geben wir in diesem Newsletter eine kleine Zusammenfassung des Vortrags sowie die für uns wichtigsten Antworten des World Cafés. Ein großes Dankeschön gilt allen, die die Möglichkeit hatten ihre Wetterstation mitzubringen. Und insbesondere danken wir allen für ihre Beteiligung an unserem Projekt! Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!

News vom 14.12.2023

1) Abschlussveranstaltung - Präsentation

2) Abschlussveranstaltung - World Café

3) Weitere interaktive OpenUCO Karten

4) Herbstrückblick

1) Abschlussveranstaltung - Präsentation

Im Sommer spielt die nächtliche Abkühlung in Kleingärten eine wichtige Rolle für das Stadtklima. In einigen Kleingartenanlagen (KGA) hatten wir mehrere Wetterstationen aufgestellt. Die Messungen haben ergeben, dass es innerhalb von KGAs kleine Unterschiede gibt und große Unterschiede zwischen KGAs, die über die Stadt verteilt sind. Die großen Unterschiede ergeben sich zum einen durch den Versiegelungsgrad und zum Abstand zum Stadtzentrum. In bestimmten Nächten spielt auch die Windrichtung eine Rolle. Wenn bei einer windstillen, maximal leicht bewölkten Nacht der Wind aus Nordost kommt, dann messen die Wetterstationen im Nordosten der Stadt mit bis zu 7 Grad niedrigere Temperaturen als die Vergleichstation im Zentrum. 

Einigen von Euch ist eventuell aufgefallen, dass es immer mal wieder Datenlücken gibt. Durch das Einsammeln der MESSIs haben wir bereits einige Speicherkarten ausgelesen, so dass einige Lücken gefüllt wurden (siehe hierzu Abbildung 1 zum Auslesen der Speicherkarte). Für diesen MESSI wurden fast 16 Tage allein im Juli ergänzt!

Informationen zum gefallenen Gesamtniederschlag des Jahres an der Wetterstation Berlin-Dahlem könnt ihr unter diesem Link finden: https://www.geo.fu-berlin.de/met/service/Klimastatistiken/index.html. Dort findet ihr auch eine Übersicht über die aktuelle Temperatur im Verleich zum klimatologischen Mittel.

Zu der Frage aus der Umfrage, wie viel Grad wärmer ist die Stadt im Vergleich zum Umland in einer Nacht, die auf einen Tag über 30°C folgt? Diese Antwort könnt ihr in der Abbildung mit den Temperaturdifferenzen finden. Die Nächte am 9.7., 19.8., 7.9. und 11.9. folgen auf einen Heißen Tag (Maximaltemperatur erreicht 30°C). Die Wetterstation mitten im Grunewald könnt ihr als Referenz für das Umland nehmen. Wenn ihr mit der Maus über den Punkt dieser Wetterstation streicht, könnt ihr für diese Nächte die Temperaturunterschiede zum Stadtzentrum erfassen. So ist der Grunewald zwischen 2.1 und 6.2°C kühler als das Stadtzentrum oder anders gesagt, die Stadt Berlin ist bis zu 6.2°C wärmer als das nichtstädtische Gebiet in einer Nacht nach einem Heißen Tag.

2) Abschlussveranstaltung - World Café

Nach einer kurzen Erholungspause mit Kaffee und Kuchen ging es in den zweiten Teil der Veranstaltung: das World Café. Auf verschiedenen Tischen lang jeweils eine Frage über die diskutiert wurde. Dabei gab es für jeden Tisch einen Gastgeber bzw. eine Gastgeberin. Diese bleibt sitzen, alle anderen wechseln das "Café" (also den Tisch) und werden dort zunächst von der Gastgeber:in auf den aktuellen Diskussionstand gebracht. Danach kann an die bisherigen Diskusionspunkte angeknüpft werden.

Wir hatten drei Leitfragen gestellt. In der ersten haben wir uns gefragt: "Welche wissenschaftlichen Fragestellungen wir eurer Meinung nach noch addressieren können?". 

Dort hat sich herauskristallisiert, dass viele am Wasserhaushalt von Gärten interessiert sind. Hierzu möchten wir auf das Citizen Science Projekt des Botanischen Gartens PflanzeKlima Kultur! hinweisen, die dazu bereits forschen. Über diesen Link kommt ihr zu deren Website: https://www.pflanzeklimakultur.de/index.php/de/

In dem zweiten "Café" haben wir folgene Frage gestellt: "Wie stellt ihr euch die Zusammenarbeit von Teilnehmer*innen und Wissenschaftler*innen vor?"

Dort kam der Wunsch nach mehr Präsenzveranstaltungen auf bzw. Treffen für Fragerunden auf. Auch nach einem regelmäßigeren Newsletter wurde gefragt. Hier können wir uns auf jeden Fall verbessern, auch wenn der zeitliche Aufwand trotz Interesse nicht zu unterschätzen ist. Es kam auch die Frage auf wozu die gewonnen Daten verwendet werden und ob sich daraus wissenschaftliche Fragestellungen ergeben. Hier werden wir versuchen Euch auf dem Laufenden zu halten, sollte es Bachelor-, Master- odor Doktorarbeiten mit Euren Daten geben und Euch zu den entsprechenden Kolloquien bzw. Arbeiten verweisen.

Die dritte Leitfrage hat sich auf die Webapp bezogen: "Wie wünscht ihr euch eine App für den Zugang den Daten und zur Visualisierung?"

Die Visualisierung Daten in der Web-App ist eine fortschreitende Entwickung, die mit der Zeit weiter gewachsen ist und oft viel Zeit in Anspruch nimmt. Dennoch haben wir einige Aspekte übersehen. Beispielsweise kam der gute Hinweis nach einem Glossar auf, in dem die einzelnen Parameter erklärt werden. Eine Möglichkeit sich die Daten herunter zu laden gibt es bereits, auch wenn der Button dafür sehr versteckt ist. Zunächst solltet ihr euch einloggen. Und wenn ihr dann auf der Seite mit dem zeitlichen Verlauf eines Parameters wie zum Beispiel der Temperatur seid, gibt es unten einen Button, der "Ändern" heißt. Mit einem Klick darauf öffnet sich ein Fenster. Dort ist der Button "Variablenvergleich" zu finden. Hier kann man zwei Zeitreihen vergleichen und unten taucht auch der "Download"-Button auf. Das können wir auf jeden Fall präsenter einbinden!

3) Weitere interaktive OpenUCO Karten 

Damit Ihr noch einmal einen genaueren Einblick in die Messwerte der OpenUCO-Stationen gewinnen könnt, haben wir für die folgenden Größen jeweils für die Monate Juni, Juli, August und September die interaktive Karten aktualisiert:

Auf den Karten für die Temperatur, haben wir nur besondere Tage dargestellt. An den ausgewählten Tagen herrschen autochthone Wetterbedingungen, die dazu führen, dass die Einflüsse der Stadt auf das lokale Klima besonders gut sichtbar werden. Das lokale Klima kann durch die Einflüsse der Athmosphäre, also Wind, Niederschlag oder Bewölkung, überlagert werden. Dies wollen wir aber vermeiden, wenn wir die Einflüsse der Stadt auf das Klima in Kleingärten untersuchen wollen. Deshalb wählen wir nur die Tage aus, an denen die Einflüsse der Atmosphäre möglichst schwach sind. Tage mit einem schwachen Wind von unter 3 m/s, weniger Niederschlag als 0.01 mm in der Summe in den vergangenen 24 Stunden und einer Bewölkung von weniger als 3/8 in der Nacht sind die Bedingungen für autochthone Nächte. 

Nachts gibt es einen großen Temperaturunterschied zwischen dem Zentrum von Berlin und dem Stadtrand wie ihr in Abbildung 2 sehen könnt. Als Referenz für die Berliner Innenstadt wurde ein Mittelwert der Temperatur von den Stationen am Alexanderplatz, in der Dessauer und Swinemünder Straße und in der BUA Zentrale gebildet. Wenn ihr mit der Maus über die Punkte streucht, könnt ihr den genauen Temperaturunterschied zwischen der jeweiligen Grünfläche und der Referenz überprüfen. In einigen Nächten sind Grünflächen bis zu 10 Grad kälter als das Stadtzentrum. Schaut euch die Unterschiede zwischen den verschiedenen autochthonen Tagen an. Dazu klickt ihr in der Karte in dem Menü oben rechts. An einigen Tagen kann man einen großen Unterschied zwischen der Temperatur in Grünflächen nahe dem Stadtzentrum und der Temperatur am Stadtrand erkennen. Dieses Muster ist jedoch von Tag zu Tag unterschiedlich. Eindeutig ist jedoch, dass bis auf wenige Ausnahmen Grünflächen nachts kälter sind, als die Berliner Innenstadt. 

Aber warum ist eigentlich die Stadt nachts wärmer, als das Umland oder Grünflächen? Materialien, die in der Stadt sehr viel verbaut werden, wie Asphalt, Stahl und Beton, haben hohe Wärmekapazitäten und Wärmeleitfähigkeiten. Das bedeutet, diese künstlichen Materialien nehmen tagsüber viel Energie auf, die dann nachts als Wärme abgegeben wird. Natürliche Materialien in ihrem Garten speichern tagsüber viel weniger Energie. Außerdem bieten Häuserfronten eine viel größere Fläche, die Wärme speichern und nachts abgeben kann, im Vergleich zu Grünflächen. Der Abkühlungsprozess in Grünanlagen ist der gleiche wie im Umland, jedoch ist das Klima in Grünanlagen immer auch durch das städtische Klima geprägt. Wenn ihr mehr über die städische Wärmeinsel erfahren möchtet, dann schaut doch mal in dem Glossar des Deutschen Wetterdienstes (https://www.dwd.de/DE/forschung/klima_umwelt/klimawirk/stadtpl/projekt_warmeinseln/projekt_waermeinseln_node.html) oder bei diesem Atrikel des National Geographic (https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2022/07/hitzeinseleffekt-warum-es-in-unseren-staedte-so-heiss-ist-und-was-dagegen-hilft) vorbei. 

Auf der Abbildung 3 seht ihr die mittlere Temperatur an den autochthonen Tagen über das gesamte Stadtgebiet interpoliert. Eine Interpolation bedeutet, dass für Orte in Berlin, wo keine Wetterstationen stehen, nun Temperaturwerte abgeleitet werden. Diese Temperaturwerte basieren auf den Temperaturen, die von Stationen in der Nähe gemessen werden. Wir verwenden nicht nur die Daten von OpenUCO, die wir mit eurer tatkräftigen Hilfe diesen Sommer erhoben haben, sondern auch Daten vom Deutschen Wetterdienst (DWD), dem UCON Netzwerk sowie Daten von Netatmo. In der Karte sind die Netatmo-Daten orange dargestellt. Zu den blauen Markierungen gehören eure Stationen von OpenUCO-Projekt, die Stationen des DWD und des UCON Messnetzes. Wenn ihr mit der Maus über die Punkte streicht, werden euch die Gerätetypen angezeigt. Die angewendete Methode der Interpolation heißt Kriging. Die komplizierte mathematische Formel, die angewendet wurde, ersparen wir euch. Da es sich um eine mathematische Abschätzung handelt, sind die ermittelten Temperaturen nicht super exakt, sondern können im Durchschnitt um 0.41 Grad von der tatsächlichen Temperatur abweichen. Aber diese Karte eignet sich dennoch, um einen Eindruck von warmen bzw. kühlen Flecken in Sommernächten in Berlin zu bekommen. 

Die Karte zeigt nicht nur, dass die meisten Grünflächen Berlins nachts kälter sind als die Innenstadt, sondern auch, dass einige kühler als die unmittelbare Umgebung sind. Am 7. Juli sind diese kühlen Inseln in blau besonders gut sichtbar. Unter anderem sind die Anlagen des Südgeländes, der Britzer Gärten und Wiesen, der Kienberg oder der Park Rehberge kühler als ihre Umgebung und diese Kühlung geht über die Grenzen der Park- und Gartenanlagen hinaus. Als gelbe Zonen treten die Wärmeinseln hervor. In der Nacht des 7. Julis sind mehrere Gebiete in Berlin besonders warm. Indessen scheint die nächtliche Temperatur am 5. Juni gleichmäiger verteilt zu sein, denn das gesamte Stadtzentrum ist wärmer als der Stadtrand. Wie ihr seht, gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Tagen bei der nächtlichen Temperatur, auch wenn wir Tage mit ähnichen Wetterbedingungen ausgewählt haben.

4) Herbstrückblick

Der vergangene Herbst (September, Oktober und November) war deutlich wärmer als die beiden Referenzwerte von 1961-1990 bzw. 1991-2020. Gleichzeitig fiel auch recht viel Niederschlag. Auch wenn es sich so anfühlt, als ob die Sonne seit Ewigkeiten nicht mehr geschien hat, wurde eine höhere Sonnenscheidauer gemessen im Vergleich zu den Referenzwerten. In der folgenden Tabelle die geläufigsten Kennzahlen zusammengefasst.

KlimaindexHerbst 2023

Abweichung vom Mittelwert

1961-1990

Abweichung vom Mittelwert

1991-2020

Höchste Temperatur 30.6°C (11.09.2023) +4.4°C +3.8°C
Mitteltemperatur 11.9°C +2.8°C +2.2°C
Niederschlagshöhe 178.4 mm 136% 135%
Sonnenscheindauer 417.1 h 131%

 117%

Sommertage (Tmax >=25°C) 16 +14 +12
Heiße Tage (Tmax >=30°C) 3 +3

+3

1 / 8