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Die Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung nimmt über Experimentbeteiligungen an verschiedenen Weltraummissionen der ESA und NASA teil. Einige Projekte werden im Rahmen des nationalen Weltraumprogramms über das Raumfahrtmangement des DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) gefördert. Weitere Projekte werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem European Research Council (ERC) gefördert.
Projektlaufzeit: 2023 - 2028
Das „DIVERSE“-Projekt wird sich auf sogenannte Klasse X-Planeten konzentrieren, die eine stark reduzierte Chemie in ihrem Inneren besitzen. Das Ergebnis wäre eine Atmosphäre, welche sich durch vulkanische Ausgasung bildet und doch ganz anders aussehen würde als auf der Erde oder ihren Nachbarplaneten. Diese Planeten würden eher Eisriesen wie Neptun ähneln - dort bildet sich die Atmosphäre bereits während der Planetenentstehung aus der Akkretionsscheibe und wird daher von Wasserstoff und Helium dominiert.
Wie kalt wird es eigentlich am Mondsüdpol, ist es kalt genug für Eis? Mit der Rückkehr der bemannten Raumfahrt zum Mond werden solche Fragen immer relevanter. Eis ist bei Temperaturen unter 110 K auch im Vakuum stabil und eine wertvolle Ressource für die Artemis-Astronauten. LRAD wird mit der privaten Mission IM-2 in die Region um den Mondsüdpol reisen und in permanent verschatteten Kratern die Temperaturen auf der Suche nach Eis untersuchen.
Projektlaufzeit: 2014 - 2026
Gibt es eine zweite Erde im Universum? Der Planetenjäger Plato wird sich auf die Eigenschaften von Gesteinsplaneten konzentrieren, die um sonnenähnliche Sterne kreisen. Insbesondere wird Plato Planeten in Umlaufbahnen bis zur bewohnbaren Zone entdecken und charakterisieren - der "Goldlöckchen"-Region um einen Stern, in der die Temperatur genau richtig ist, damit flüssiges Wasser auf der Oberfläche eines Planeten existieren kann.
Im Rahmen des Projekts "Koregistrierung" werden globale Bild- und Topographie-Modellen von planetaren Oberflächen durch die großvolumige, automatische Zusammenführung von Einzelbildern zu zusammenhängenden Mosaiken erstellt. Die oftmals vorhandene mangelhafte Lagegenauigkeit der Bilddaten soll dabei durch Koregistrierung auf andere Datensätze korrigiert werden.
Aufgrund der großen, heterogenen Datenmengen sollen neue Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz angewandt werden, um eine Verarbeitung mittels automatisierter Abläufe zu ermöglichen.
Projektlaufzeit: Jan 01, 2015 — Aug 06 2022
Über einen Zeitraum von 6 Jahren fördert die DFG im Rahmen ihres SPP (DFG-Schwerpunktprogramm) "Building a Habitable Earth" Forschungsprojekte. Das SPP leistet einen Beitrag zu der noch offenen Frage, wie die Erde zum einzigen bekannten bewohnbaren Planeten wurde.
In einem konzertierten Ansatz wird das SPP diese eminente Frage unter Einbeziehung verschiedener geowissenschaftlicher Disziplinen wie Geologie, Geochemie, Planetologie, Kosmochemie, Geobiologie und geophysikalischer Modellierung angehen.
Projektlaufzeit: Jan 01, 2021 - Aug 31, 2024 (2. Förderperiode)
Das SPP 1992 befasst sich mit der Vielfalt und Komplexität von Exoplaneten. Es verbindet Beobachtungsmethoden zum Nachweis und zur Charakterisierung von Planeten mit Theorie und Modellierung.
Die Zusammensetzung von interstellarem Staub im Sonnensystem wurde von der Raumsonde Cassini mit dem Cosmic Dust Analyzer gemessen. Für die geplante JAXA-Mission Destiny+ wird gerade ein ähnlicher Staubdetektor entwickelt um im Vorbeiflug an einem Asteroiden, von dem ein Meteorstrom ausgeht, Untersuchungen vorzunehmen.
Die Zusammensetzung der Saturnringe sowie des mineralischen Staubs am Saturn wurde mit dem Cosmic Dust Analyzer (CDA) bestimmt, welches das einzige deutsche Instrument an Bord der Raumsonde Cassini ist. Im Projekt wird insbesondere der E-Ring von Saturn erforscht, sowie exogener Mineralstaub der nicht aus Saturns Ringsystem stammt.
DIVERSE_projectpic
Bildquelle: —
LRAD
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PLATO_projectpic
Bildquelle: ESA
Logo Koregistrierung
Bildquelle: —
SPP1883_projectpic1
Bildquelle: Wikimedia (https://foundation.wikimedia.org/wiki/File:970525-Damavand-IMG_6598-2.jpg)
SPP1992
Bildquelle: SPP 1992 Exoplanet Diversity / Nico Bartmann
cosmic dust
Bildquelle: Hope Ishii/University of Hawaii (dust particle); NASA/JPL (CDA instrument)
saturn
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech
Projektlaufzeit: 01.01.2020 — 30.11.2022
Mars Express ist die erste erfolgreiche europäische Mission zum Planeten Mars. Seit dem Start der Mission im Jahr 2003 haben die Experimente auf der Raumsonde wichtige Beiträge zur Oberflächengeologie, dem Untergrund, der Atmosphäre, zur Geschichte des Wassers und zur Frage nach Leben auf dem roten Planeten geliefert.
Ein Experiment auf der Sonde ist die hochauflösende Stereokamera HRSC, welche die globale multispektrale und dreidimensionale Erfassung der Morphologie und Topographie der Marsoberfläche mit einer Auflösung von bis zu 10 Metern pro Bildpunkt zum Ziel hat.
Projektlaufzeit: 01.11.2015 — 31.08.2020
Die US-amerikanische Weltraumsonde Dawn befand sich von 2007 bis 2018 auf einer Mission zur Erforschung der Kleinkörper Vesta und Ceres im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Die NASA-Mission diente der Erforschung der Entstehung und Entwicklung dieser Körper als Zeugen der Frühgeschichte des Sonnensystems. Im Juli 2011 erreichte die Raumsonde Dawn ihr erstes Ziel, Asteroid Vesta. Ein Jahr lang sammelte sie dort Daten, bevor die zweieinhalb Jahre dauernde Reise zu ihrem zweiten Ziel, dem Zwergplaneten Ceres begann. Anfang 2015 hatte Dawn Ceres erreicht und lieferte bis November 2018 fortlaufend Daten über dessen Beschaffenheit.
Projektlaufzeit: 01.07.2015 — 31.12.2019
Reisen zu den großen Gasplaneten des äußeren Sonnensystems stellen die Raumfahrt immer vor besondere Herausforderungen. Im Rahmen der Mission Cassini-Huygens ist es den US-amerikanischen und europäischen Raumfahrtagenturen gemeinsam gelungen, eine Sonde mit Landeeinheit zum über 1 Milliarde Kilometer entfernten Saturn zu senden, wo sie von 2004 bis 2017 kontinuierlich wissenschaftliche Daten gesammelt hat. Mehrere tausend spektakulärer Aufnahmen warten nun auf die Verarbeitung und Auswertung. Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Planetologie und Fernerkundung waren am Kameraexperiment dieser Forschungsmission beteiligt.
Projektlaufzeit: 01.01.2016 — 31.12.2019
Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) “Late Accretion onto Terrestrial Planets” wurde in einer Kooperation der Freien Universität Berlin mit der Technischen Universität Berlin, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und dem Museum für Naturkunde das späte Wachstum von Erde, Mond und anderen Planeten im inneren Sonnensystem vor 4,5 bis 3,8 Milliarden Jahren untersucht.
Projektlaufzeit: 01.01.2014 — 31.03.2017
Schwerpunkt des iMars Projektes ist die Entwicklung einer Benutzerplattform, bestehend aus einheitlichen Datensätzen korrigierter Aufnahmen des Mars von den 1970ern bis in die Gegenwart. Das Konzept sieht für wissenschaftliche Analysen der Marsoberfläche die Entwicklung eines WebGIS vor, basierend auf Bilddaten zahlreicher NASA und ESA-Missionen. Die Anwendung soll außerdem spezifische Tools enthalten zur Untersuchung und Analyse der Datenprodukte und Studien über Oberflächenveränderungen im Laufe der Zeit.
Projektlaufzeit: Jan 01, 2020 - Dez 31, 2023 (2. Förderperiode)
Das Hauptthema des Sonderforschungsbereichs TRR 170 "Späte Akkretion auf terrestrischen Planeten" ist das Verständnis der späten Wachstumsgeschichte der terrestrischen Planeten, von den letzten Riesenkollisionen mit mond- bis marsgroßen Planetenembryonen bis zum anschließenden späten Bombardement mit kleineren Objekten.
Projektlaufzeit: 01.04.2013 — 30.09.2015
Die amerikanischen Apollo- und die russischen Luna-Missionen brachten hunderte Kilogramm Oberflächengestein vom Erdmond zurück zur Erde, das für detaillierte Gesteinsanalysen verwendet wurde. Für diese Proben sind daher hochgenaue geochemische Informationen bekannt, während für den Rest der Mondoberfläche die Informationen sehr viel spärlicher sind. Ziel der Entwicklungen eines planetaren Röntgenfluoreszenzspektrometers (XRF) ist der Bau eines Experimentes, das in der Lage ist, aus der Umlaufbahn die geochemische Zusammensetzung der Gesteinsoberfläche eines planetaren Körpers genau zu kartieren und zu bestimmen.
Projektlaufzeit: 01.04.2008 — 31.03.2013
Die Helmholtz-Allianz "Planetenentwicklung und Leben" unter koordinativer Leitung des DLR-Institutes für Planetenforschung in Berlin-Adlershof untersucht den Zusammenhang zwischen Leben und der Entstehung und Entwicklung von Planeten in unserem Sonnensystem. Im Fokus der Untersuchungen steht unser Nachbarplanet, der Mars, wobei die Forschungen den gesamten Planeten, von der Atmosphäre bis zu seinem Inneren, umfassen.
mex
Bildquelle: ESA
dawn
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech
cassini
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute
moon
Bildquelle: Dylan O’Donnell (Web)
imarsWebGIS_adjusted
Bildquelle: ESA/iMars (UCL/FUB/EPFL/UNOTT/UoS)
TRR170
Bildquelle: www.earthspacecircle.blogspot.de
XRF Entwicklungen
Bildquelle: Freie Universität Berlin
HGF Helmholtz-Allianz
Bildquelle: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)