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9.4 Puquios de Llamara

 

Die Puquios de Llamara liegen etwa 9 km westlich der Ruta 5 und etwa 42 km nördlich von Quillagua; sie bestehen aus mehreren kleinen Salzseen. Festes Schuhwerk schützt hier vor Verletzungen auf den scharfkantigen und unebenen Krusten des Uferstreifens.

Abbildung 9.4.1

Abb. 9.4.1: Panorama des Salars; im Hintergrund die Küstenkordillere. Blickrichtung Nordwest. Foto: C. Heubeck

 

Die Zufahrtspiste durchquert einen ausgedehnten Salar mit Krustenoberfläche aus angewittertem, teilgelöstem Anhydrit und Halit, Ausdruck der oberflächlich anstehenden pliozänen Halit- und Gipsabfolgen der Hilaricos und Soledad-Formationen (Abb. 9.4.1). Der Salar wird in einigen km Entfernung südlich von Hügelketten der Soledad Formation begrenzt (Sáez et al., 1999).

Die Puquios sind eine Reihe von wahrscheinlich jungen, relativ flachen  strukturellen Lösungs- und Einbruchsstrukturen in der Salaroberfläche (Pueyo et al., 2001). Der  größte Tümpel der Puquios de Llamara besaß zur Zeit unseres Besuchs einen Durchmesser von ca. 200 m.

Breite weiße Salzkrusten verlaufen konzentrisch um den Tümpel. In der verbleibenden Lauge, welche zur Zeit unseres Besuchs  wohl bis zu etwa 1 m Tiefe erreichte, bilden sich rezent bis zu fünf Zentimeter lange, transparente, idiomorphe Gipskristalle als freiwachsender Kristallrasen, z.T. auf pilz- und kissenförmigen Strukturen von ca. 50 cm Durchmesser aufsitzend (Abb. 9.4.2). Diese erinnern morphologisch an Stromatolithe und legen eine Mitwirkung von mikrobiellen Matten nahe. Zahlreiche Kerne der weißen und transparenten Knollen der Gips- und Salzkrusten im Uferstreifen beinhalten chlorophyllhaltige Biomatten (Abb. 9.4.3). Fetzen von treibenden Biomatten bilden auch die Grundlage für eine spezialisierte Meiofauna in der an Ca++ und SO4-- - Ionen übersättigten hochsalinaren Lauge.

 

Abbildung 9.4.2

Abb. 9.4.2: (a) Pilz- und knollenförmige Inseln im Uferbereich des Salars werden von Kristallrasen überzogen. (b) Photosynthesetreibende Mikroorganismen wachsen, vor UV-Strahlen und Austrocknung geschützt, im Inneren der Gipskrusten.

 

 

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