Dezember 2022
Die MESSIs sind nun schon seit einer Weile abgebaut. Um euch trotzdem ein wenig auf dem Laufenden zu halten kommt jetzt wie versprochen unser zweiter Newsletter. Wie beim letzten Mal geben wir hier wieder eine kurze Zusammenfassung.
News vom 09.12.2022
1 OpenUCO-Workshop zum Thema "Wie wirken sich Kleingärten auf die Lufttemperatur in der Stadt aus?"
2 Das OpenUCO-Team – Wer sind wir eigentlich?
3 Ein kleiner meteorologischer Rückblick – Wie war denn so das Wetter während der Messkampagne?
4 Vorhersage - Was können wir zum Thema weiße Weihnachten sagen?
1 OpenUCO-Workshop zum Thema "Wie wirken sich Kleingärten auf die Lufttemperatur in der Stadt aus?"
Im März ist es endlich so weit: wir werden einen dreistündigen Workshop zur Variation der Lufttemperatur im Berliner Stadtgebiet veranstalten und du bist herzlich eingeladen! Wir wollen dich nicht nur zum aktuellen Stand der Stadtklimaforschung informieren, sondern auch gemeinsam einen Einblick in die von dir erhobenen Daten gewinnen und eventuelle Fragen zu deinen Messungen beantworten.
Auf Grund der Raumkapazität, müssen wir die Teilnehmerzahl des Workshops leider begrenzen. Das heißt aber nicht, das ihr nicht auch zu zweit kommen dürft oder interessierte Freunde oder Bekannte mitbringen könnt, denn im Fall von vielen Anmeldungen werden wir noch einen zweiten Termin bekannt geben. Für die Planung solltest du uns nur unbedingt bei der Anmeldung die genaue Personenanzahl mitteilen.
Wann?: Am Freitag, dem 10.03. um 15-18 Uhr
Wo?: Im Gebäude des Institut für Ökologie der TU Berlin in der
Rothenburgstraße 12, 12165 Berlin (Steglitz).
Anmeldung: Du kannst dich einfach per Mail an info@openuco.berlin unter Angabe der Personenzahl anmelden. Wir nehmen bis zum 06.02.2023 Anmeldungen entgegen.
2 Das OpenUCO-Team – Wer sind wir eigentlich?
Dr. Fred Meier
ist leitender Wissenschaftler in OpenUCO. Er studierte Landschaftsplanung an der Technischen Universität Berlin und Santiago de Chile. In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit städtischen Mikroklimaten. Seit 2016 leitet er die Arbeitsgruppe Stadtklima am Fachgebiet Klimatologie des Instituts für Ökologie der TU Berlin sowie das Stadtklimaobservatorium (Urban Climate Observatory, UCO) Berlin. Seine Forschungsinteressen umfassen die Observierung und Modellierung der urbanen Atmosphäre, Klimawandel in Städten und Crowdsourcing von atmosphärischen Daten aus Bürgerwetterstationen einschließlich der Bewertung der Datenqualität sowie der räumlichen und zeitlichen Analyse.
https://www.klima.tu-berlin.de/index.php?show=team_meier&lan=de
Dr. Marco Otto
ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin (TUB) und Projektantragsteller (PI) in OpenUCO. Zusammen mit Henning und Fred hat er das Projekt mit Unterstützung der Berlin University Alliance initiiert. Zu seinen Aufgaben im Projekt gehört die Organisation der Schnittstelle zwischen Citizen Science und universitäre (Projekt-)Lehre. An der TUB forscht er u.a. zu Themen wie Klimaphänomene (z.B. Permafrost) und Feuchtgebieten (Anden) in Hochgebirgsregionen. Er leitet den Arbeitsbereich IT-Dienste am Fachgebiet Klimatologie und unterstützt andere Forschungsprojekte des Fachgebietes beim Einsatz rechnergestützter Verfahren in der Klimatologie. Marco hat einen Hund der ihn bei der Freizeitgestaltung unterstützt, keine Ahnung von Musik und trotzdem eine Gitarre .
https://www.klima.tu-berlin.de/index.php?show=team_otto&lan=de
Univ.-Prof. Dr. Henning Rust
ist Professor für Statistische Meteorologie an der Freien Universität Berlin (FUB) und hat mit Fred und Marco OpenUCO beantragt. Neben der Analyse von Wetter- und Klimadaten beschäftigt er sich noch mit Kommunikation von Wettervorhersagen und Warnungen vor Extremereingnissen im Rahmen des Hans-Ertel-Zentrums für Wetterforschung. Gerade für die Kommunikation findet er es wichtig, mit Bürger:innen zu arbeiten. Wie müssen wir kommunizieren, dass die Warnungen verstanden und ernst genommen werden? Daher hat er vor etwa 4 Jahren begonnen Citizen Science Projekte zu initiieren und zu begleiten. Und OpenUCO wird sehr wahrscheinlich nicht das letzte sein.
https://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/statmet/Mitarbeiter/HenningRust_lang/index.html
Dr. Jana Ulrich
ist seit August 2022 Postdoktorandin im OpenUCO Projekt am Fachgebiet Klimatologiean der TU Berlin. Vorher hat sie am Meteorologischen Institut der FU Berlin ihre Promotion zum Thema Starkregen abgeschlossen. Zu ihren Aufgaben im Projekt gehört die Analyse der MESSI-Daten sowie die Kommunikation der Forschungsergebnisse. In ihrer Freizeit zeichnet sie gern und deswegen fertigt sie auch manchmal Zeichnungen von Kleingärtnern oder MESSIs an.
https://www.klima.tu-berlin.de/index.php?show=team_ulrich&lan=de
Vincent Sobottke
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Fachbereich Statistische Meteorologie der FU Berlin. In seiner Promotion beschäftigt er sich mit der statistischen Modellierung und Auswertung von Daten aus dichten meteorologischen Messnetzen, insbesondere auch aus CitizenScience Messkampangen wie OpenUCO. Im OpenUCO Projekt ist er zudem verantwortlich für die Wartung und Weiterentwicklung der "MESSI-App", in der die gemessenen Daten live visualisiert werden können. In seiner Freizeit springt er gern über Sachen rüber (Parkour) und spielt seit Kindertagen Gitarre und andere Instrumente aus dem Rock-Bereich.
https://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/statmet/Mitarbeiter/SobottkeVincent/index.html
Christopher Böttcher
ist seit Juli 2017 am Institut für Meteorologie und entwickelt Messgeräte zum Umweltmonitoring. Sein Spezialgebiet ist die Funkübertragung über LoRaWAN und die Programmierung von Mikrocontrollern. Die ersten Prototypen des Messis wurden von Christopher gebaut, bis Jonas die ersten Platinen entworfen hat und die professionelle Hardwarefertigung begonnen hat. Wenn er keine Messis programmiert, geht er seiner Hauptbeschäftigung beim Deutschen Wetterdienst nach und forscht zum Thema Agrarmeteorologie und dem Waldbrandgefahrenindex.
https://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/statmet/Mitarbeiter/BOETTCHER/index.html
Jonas Lehmke
studiert Physik an der Freien Universität Berlin und ist seit 2019 beschäftigt am Institut für Meteorologie. Hier entwickelt er seitdem die Elektronik der MESSIs und kümmert sich um Aufbau und Optimierung der Fertigungsprozesse. Auch die hardwarenahe Programmierung der Mikrocontroller zählt zu seinen Tätigkeiten. Seine Frei- und Arbeitszeit verbringt er am Liebsten umgeben von Messgeräten im Labor oder im Sommer im Segelflugverein. Von dort stammt auch das Interesse an Meteorologie, das ihn ursprünglich zu uns verschlagen hat.
https://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/statmet/Mitarbeiter/LehmkeJonas/index.html
Mareike Friedrich
ist Studierende der Stadtökologie an der TU Berlin und seit Juni 2021 am Fachgebiet Klimatologie als Tutorin in der Lehre tätig und im Oktober 2022 zum Projekt OpenUCO dazugekommen. Sie unterstützt das Team beim Auf- und Abbau der Stationen, E-Mail Verkehr, Newsletter und alles was sonst noch so anfällt. Ihre Freizeit verbringt sie gerne mit ihren Hunden, Wanderungen und Imkerei.
https://www.klima.tu-berlin.de/index.php?show=team_friedrich&lan=de
Daniela Schoster
ist seit etwa einem Jahr am Institut für Meteorologie und hat viele verschiedene Aufgaben. Dazu gehören Öffentlichkeitsarbeit wie das Organisieren der Langen Nacht der Wissenschaften, Wetterbeobachtung, sowie Pflegen und Erneuern unterschiedlicher Webauftritte. Sie vertritt das Citizen Science Projekt auf verschiedenen Konferenzen wie dem Forum Citizen Science und übernimmt Aufgaben, die sonst noch so anstehen. In ihrer Freizeit fährt sie gerne Fahrrad.
https://www.geo.fu-berlin.de/met/ag/statmet/Mitarbeiter/SchosterDaniela/index.html
3 Ein kleiner meteorologischer Rückblick – Wie war denn so das Wetter während der Messkampagne?
Das Jahr neigt sich rasch dem Ende zu. In Berlin hatten wir bereits den ersten Schneefall mit 3cm Neuschnee und für uns Meteorolog:innen hat bereits der Winter angefangen. Aber dennoch lohnt sich ein kurzer Rückblick auf den Sommer und den Herbst diesen Jahres. Als Meteorolog:innen fassen wir für den Sommer die Monate Juni, Juli, August zusammen und die Monate September, Oktober und November machen den Herbst aus.
Sowohl im Sommer als auch im Herbst ist verhältnismäßig wenig Niederschlag gefallen. Im Vergleich zum Klimamittel von 1991-2020 kamen im Sommer nur 49 % des Durchschnittswertes zusammen, das sind 92,2 mm weniger als das langjährige Mittel. Und auch im Herbst wurden mit 67,7 mm nur 51 % des Mittelwertes erreicht. Noch ist das Jahr natürlich nicht vorbei, aber wenn nicht noch über 50 mm bis Jahresende fallen, dann wird 2022 voraussichtlich das trockenste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn. Es fiel also noch weniger Niederschlag als im "Dürrejahr" 2018.
Im Gegensatz dazu schien übermäßig viel die Sonne. Im Sommer kamen 861,2 Stunden zusammen, also 121 % mehr als der Durchschnitt. Das spiegelt sich auch an den Sommertagen wider. Dieses Jahr wurde an 55 Tagen die 25°C-Marke überschritten, das sind 18 Tage mehr als der Durchschnitt. Kein Wunder, dass uns der Sommer lang und warm vorkam. Beunruhigend ist auch die zunehmende Zahl von Tropennächten. Denn vor allem die warmen Nächte gehen ganz schön auf den Kreislauf. Dieses Jahr war es an drei Tagen über 20°C in der Nacht, allerdings gab es einige Nächte, in der die Temperatur nur knapp darunter lag.
Da in der ersten Jahreshälfte sowie im Herbst überdurschnittlich viele Sonnenstunden verzeichnet wurden, steht bereits jetzt fest, dass 2022 das zweitsonnenscheinreichste Jahr seit Aufzeichnungsbegin in Berlin-Dahlem werden wird. Insbesondere der Oktober war mit 12,5°C um 2,9 Grad wärmer als der Mittelwert (1991-2020). An mehreren Tagen wurde eine neue Tageshöchsttemperatur für diesen Tag aufgestellt. Im Vergleich zu 1991-2020 lag das Klimamittel der Temperatur im Herbst "nur" über 1,0°C dem Durchschnitt. Das liegt an dem etwas zu kühlen September, der mit einer Durschnittstemperatur von 13,7°C um 0,8 Grad kälter war als im Mittel.
Eine Übersicht zu den wichtigsten Parametern ist in den Tabellen 1 (Sommer) und 2 (Herbst) zu finden sowie der Vergleich mit dem Mittelwert für die Zeiträume 1961-1990 bzw. 1991-2020.
Klimaindex | Sommer 2022 |
Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
Abweichung vom Mittelwert 1991-2020 |
---|---|---|---|
Höchste Temperatur | 37,6°C (am 20.7.) | +5.0°C | +2,9°C |
Mitteltemperatur | 20,3°C | +3.0°C | +1,7°C |
Niederschlagshöhe | 96,9 mm | -92,2 mm (51 %) | -101,1 mm (49 %) |
Sonnenscheindauer | 861,2 h | +212,2 h (133 %) |
+151,3 h (121 %) |
Tropennächte (Tmin>=20°C) | 3 | +3 | +2 |
Sommertage (>=25°C) | 55 | +28 | +18 |
Heiße Tage (>=30°C) | 19 | +14 | +8 |
Klimaindex | Herbst 2022 |
Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
Abweichung vom Mittelwert 1991-2020 |
---|---|---|---|
Höchste Temperatur | 25,6°C (am 07.09.) | -0,6°C | -1,2°C |
Mitteltemperatur | 10,7°C | +1,6°C | +1,0°C |
Niederschlagshöhe | 67,7 mm | -63,1 mm (52 %) | -64,9 (51 %) |
Sonnenscheindauer | 468,7 h | +149,2 h (147 %) |
+112,7 h (132 %) |
Frosttage (Tmin<=0°C) | 7 | -3 | -4 |
Eistage (Tmax<=0°C) | 1 | -0 | +0 |
4 Vorhersage - Was können wir zum Thema weiße Weihnachten sagen?
Alljährlich werden Meteorolog:innen von der gleichen Frage geplagt: "Wird es weiße Weihnachten geben?" Und so gerne wir dir diese Frage jetzt schon beantworten würden... es ist leider noch ein bisschen zu früh um eine sichere Vorhersage machen zu können. Das heißt aber nicht, das man es nicht versuchen kann. Die junge Deutsche Meteorologische Gesellschaft veranstaltet jedes Jahr bereits Ende November ein Tippspiel zu gleichen Frage. Zugegebener Maßen handelt es sich dabei eher um ein Glücksspiel. Trotzdem haben wir nachgefragt, zu welchem Ergebnis die Meteorolog:innen bei dem Tippspiel diesmal gekommen sind. Von den 20 Teilnehmenden waren nur 5 der Meinung, dass in Berlin an Weihnachten dieses Jahr Schnee liegen wird und ehrlich gesagt ist das sogar noch optimistisch, denn in den letzten 54 Jahren lag in Berlin nur 11 mal an Weihnachten Schnee, also nur in etwa 1/5 der Fälle. Trotzdem können wir dieses Jahr ein bisschen optimistischer sein! Aktuell haben wir nämlich eine Wetterlage mit einem Hochdruckgebiet über Island und einem Tiefdruckgebiet über den Azoren. Diese "umgedrehte" Wettersituation beschert uns kalte Luft aus Nordosten und jetzt schon mal ein wenig Schnee. Obwohl diese Wettersitutationen dafür bekannt sind, dass sie häufig eine ganze Weile bestehen bleiben, können wir jetzt noch nicht sagen, ob es noch bis Weihnachten kalt genug für Schneefall bleibt, oder ob es nicht gerade pünktlich zu Weihnachten wieder deutlich wärmer wird. Einen Grund für Optimismus gibt es, denn die letzten weißen Weihnachten in Berlin gab es 2010, sogar mit jeder Menge Schnee und damals hatten wir eine sehr ähnliche Wettersitutation wie jetzt! Am 1. Weihnachtsfeiertag wurden mittags 33 cm Schnee gemessen, das ist die höchste Schneedecke seit Beginn der Aufzeichnungen in Berlin-Dahlem 1908! Der zweitgröße Wert an Weihnachten wurde im Jahr 1981 mit 17 cm gemessen. Mit so viel Schnee rechnen wir dieses Jahr nicht, aber Daumen drücken, dass ein paar Schneeflocken fallen, können wir allemal.
Natürlich freuen wir uns über deine Fragen und Hinweise zum Inhalt des Newsletters, also schreib uns gern! Vielen Dank für deine Unterstützung und liebe Grüße
dein OpenUCO-Team