Vor dem Umbau
2002
Artikel in den FU-Nachrichten (Zeitung der Freien Universität Berlin) vom Oktober 2002 (von Niclas Dewitz):
Lankwitz soll schöner werden
Ein großer Platz mit Schotterbelag, Unkrautbewuchs und zerstörten Bänken am Rande gibt sich nur noch dem aufmerksamen Beobachter als ehemaliger Sportplatz zu erkennen. Genau in der Mitte des Campus in Lankwitz an der Malteserstraße herrscht die große Leere, um die man sich am liebsten herumdrücken würde. Das soll sich ändern. Wenn möglich soll noch 2003 mit umfangreichen Umgestaltungsmaßnahmen begonnen werden. Der Sportplatz wird nach den Plänen der Landschaftsarchitektin Hannelore Kossel († 27.10.2020) in Zusammenarbeit mit den Nutzern und dem Referat Bauplanung der Technischen Abteilung, der Freien Universität Berlin, in einen Park verwandelt. Große Rasenflächen mit Bäumen werden endlich dazu einladen, länger in Lankwitz zu verweilen, als man eigentlich muss, und ein kleines Forum mit drei Sitzreihen bietet Platz für Seminare unter freiem Himmel. Auch ein geologischer Lehrpfad soll nach Vorstellungen der Geowissenschaftler eingerichtet werden. Natürlich gehört auch eine behindertengerechte Wegeführung zur Planung für den Campus – die vielen Treppen zwischen der Mensa und den Häusern K und L sollen verschwinden. Der motorisierte Verkehr auf dem Campus wird sich hingegen einschränken müssen. Langfristig sollen befestigte Flächen reduziert und die Straße über das Gelände als Einbahnstraße ausgewiesen werden. Vor allem soll das wilde Parken auf Wegen und Grünflächen endlich aufhören. Fußgänger, Rollstuhlund Fahrradfahrer werden von diesen Maß- nahmen profitieren. Ausreichend Abstellmöglichkeiten für die Drahtesel gehören dazu.
Seit der Integration der Pädagogischen Hochschule im Jahr 1980 gehört der architektonisch ein wenig anspruchslose Campus zur Freien Universität Berlin. Die Nutzungsvorstellungen für dieses Konglomerat von ehemaligen Kasernen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg sowie 60er- und 70er- Jahre-Bauten haben sich seitdem vielfach gewandelt. Lange Zeit war überhaupt nicht geklärt, ob es überhaupt weiter von der Freien Universität Berlin genutzt werden sollte. Die Publizisten, derzeit noch im architektonisch überdimensionierten Haus L untergebracht, wollen auf lange Sicht wieder nach Dahlem ziehen. Doch die Geowissenschaftler sind zufrieden mit dem Standort und werden demnächst vollständig nach Lankwitz umgesiedelt sein. Aufgrund dieser längerfristigen Nutzungsperspektive sollen nun im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel auch Fassaden und Dächer in Stand gesetzt werden. Frische Farben sollen noch zusätzlich Schwung in die Szenerie bringen. Die Geschwindigkeit der Neugestaltung richtet sich nach der Verfügbarkeit der Mittel, was heißt, dass sicherlich nicht für alles, was wünschenswert wäre, Geld vorhanden ist. Deshalb wird man sich wohl oder übel auf Schwerpunktsanierungen beschränken müssen. Und auch diese können nicht sofort, sondern wegen der angespannten Haushaltslage erst im Laufe der nächsten Jahre realisiert werden. Mit den Planungen zur Umgestaltung des Lankwitzer Campus ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg dahin gemacht.