Planung und Umbau des GeoCampus
2003
Planung für den Umbau
Nach dem 2001/ 2002 im Auftrag der Freien Universität Berlin und unter Beteiligung eines Lenkungskreises der Nutzer ein Landschaftsplanerisches Gutachten für den Campus erarbeitet worden ist, wurde im Sommer 2003 der Landschaftsarchitekt Johannes Grothaus mit der Ausführungsplanung beauftragt. (Iren Böhme, Referat Bauplanung)
Im Zuge der 2003 beschlossenen Sparmaßnahmen des Berliners Senats wurden die Lehrstühle der Fachrichtung 3: Angewandte Anthropogeographie (Emiritierung Prof. Dr. Kluczka) und der Fachrichtung 5: Kartographie (Todesfall Prof. Dr. W. Scharfe) nicht wiederbesetzt. Auch die Fachrichtung Schulgeographie wurde aufgelöst.
2005
Die Bauarbeiten beginnen
Ziel war eine Neuordnung der Erschließung (Einschränkung des Autoverkehrs auf dem Gelände und Verhinderung des wilden Parkens auf Wegen und Grünflächen, Schaffung fußläufiger Wegeverbindungen zwischen Haus C und Haus N sowie zwischen Haus C und Haus H / Parkhaus, behindertengerechte Erschließung insbesondere zwischen der Mensa und Haus L) sowie die Entsiegelung und Begrünung des ehemaligen Sportplatzes. Darüber hinaus waren weitere Flächen entsiegelungen zur Erhöhung der Regenwasserversickerung (mit dem Sportplatz insgesamt ca. 9.800 m2), Baumpflanzungen (90 heimische Laubbäume – überwiegend Traubeneichen, Hainbuchen und Weißbirken) und das Anlegen von Pflanzflächen (ca. 6.000 m2, davon ca. 50% als naturnahe Pflanzungen mit heimischen Wildgehölzen) sowie die Begrünung der Fassaden des Parkhauses (2.000 m2) geplant. Weitere Wünsche der Nutzer wie das Anlegen eines geologischen Lehrpfades wurden ebenfalls einbezogen. (Iren Böhme, Referat Bauplanung)
2006
Die neuen Grünflächen
Die Ausführungsplanung war mit dem Ziel verbunden, die Kosten für die Neugestaltung wesentlich zu senken. Gleichzeitig sollten im ursprünglichen Vorschlag kaum berücksichtigte Belange wie eine bessere Auffindbarkeit des Campus von außen, die Verbesserung der Beleuchtung und Möglichkeiten zur Regenwassernutzung auf dem Campus eingearbeitet werden. (Seit einigen Jahren kann aus Kostengründen keine Bewässerung der Grünflächen mit Trinkwasser mehr erfolgen. Gerade der heiße und trockene Sommer 2003 hat die Auswirkungen und damit die Notwendigkeit alternativer Möglichkeiten sehr deutlich gezeigt. Die Planung sah vor, das anfallende Regenwasser der Dachflächen in Zisternen zwischenzuspeichern und für die Bewässerung zu verwenden sowie gedrosselt über ein Rigolensystem zu versickern. Die hierfür erforderlichen Investitionskosten amortisieren sich auch durch die Senkung der Einleitungskosten in die Regenwasserkanalisation.)
Neben der Reduzierung des Autoverkehrs, der Belebung des vorhandenen kleinen Parks als Biotop für Tiere, die sich wassergebunden vermehren, und der Entsorgung eventuell umweltgefährdender Stoffe waren die geplanten Flächenentsiegelungen, das Regenwassermanagement und die Gehölzpflanzungen die wesentlichen Teile des ökologischen Konzeptes. Die Versickerung von Regenwasser trägt erheblich zur Grundwasserneubildung bei und schafft durch die Vermeidung der Ableitung des Regenwassers und dessen Nutzung geschlossene Wasser- und Stoffkreisläufe. Die Entsiegelung fördert den Austausch zwischen Luft und Boden, belebt die Bodenorganismen und führt zu erhöhter Bodenfeuchte und verbessert somit entscheidend den Bodenhaushalt.
Die durch die Gehölzpflanzungen neu gepflanzte Biomasse vermag nach der Berechnung von Hr. Dr. Forstreuter, Landschaftsökologe am Institut für Ökologie der TU Berlin, im 1. Jahr insgesamt 14,6 Tonnen CO2 zu binden. Dies steigert sich im 10. Jahr auf ca. 49 Tonnen/ Jahr. Die Begrünungsmaßnahmen tragen außerdem zur Verbesserung der ökologischen, klimatischen und lufthygienischen Situation im Stadtbereich bei.
Die Arbeiten wurden in zwei großen Bauabschnitten durchgeführt: zunächst wurden die Eingangsbereiche und die Erschließung verbessert, sowie das Regenwassersammelsystem in diesem Bereich eingebaut (2004). Anschließend wurde der zweite Teil des Regenwassersammelsystems eingebaut, der Sportplatz begrünt, der größte Teil der Bäume gepflanzt und weitere Pflanzflächen angelegt sowie die vorhandenen Höfe überarbeitet (2005/ 2006). Parallel dazu wurde das Parkhaus teilweise rückgebaut und saniert sowie Dach und Fassaden begrünt. (Iren Böhme, Referat Bauplanung)
2007-2012
2007 werden im Bereich des Regenwassersammelsystems und der Freianlagen noch Restarbeiten durchgeführt. Der Umbau des GeoCampus Lankwitz wurde von der Europäischen Union und vom Land Berlin kofinanziert (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung). (Iren Böhme, Referat Bauplanung)
Der Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften verläßt den Campus in Lankwitz und zieht 2007 nach Dahlem.
Zwischen 2009 und 2012 zieht das Universitätsarchiv nach Lankwitz.